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Autor
Svenja Adametz
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Früher war Employer Branding im HR unbekannt – Bewerber gab es schließlich genügend. Mit der steigenden Nachfrage nach Mitarbeitern in einem begrenzten Markt gewann Employer Branding jedoch immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile ist es vielleicht sogar wichtiger als das Marketing. Unternahmen die Firmen zunächst einmal „irgendetwas“, so wollen und dürfen sie jetzt nichts mehr dem Zufall überlassen.
Personalmarketing macht die Unternehmens-DNA erlebbar, es schafft Transparenz und setzt Energien frei. Unbewusst prägt jede Kollegin, jeder Kollege die Arbeitgebermarke. Employer Branding macht jeder Mitarbeiter jederzeit – besonders in Zeiten von Social Media. Deshalb ist auch die Haltung, die der einzelne Beschäftigte gegenüber seinem Arbeitgeber hat, so wichtig. Stolz zu sein auf die Firma, für die man arbeitet, überträgt sich schließlich nach außen, auf potenzielle Kandidaten, die bereits beim ersten Kontakt begeistert sein müssen.
Auch die CINTELLIC Consulting Group beschäftigt sich nachhaltig und erfolgreich mit Employer Branding. Das mittelständische Technologie-Beratungsunternehmen mit drei Standorten und 60 Mitarbeitern hatte bis Anfang 2017 gegen Fluktuation anzukämpfen. Zweieinhalb Jahre später kann sich die Bilanz jedoch mehr als sehen lassen: Es gibt deutlich weniger Abgänge, ein positives Arbeitgeberimage, doppelt so viele Bewerber, eine geringe Krankheitsquote und diverse Auszeichnungen anerkannter Arbeitgeberwettbewerbe.
Die Schaffung einer angenehmen und geschätzten Arbeitsatmosphäre ist heute das Nonplusultra eines modernen Unternehmens. Nur wenn sich die Mitarbeiter bei ihrem täglichen Schaffen und ihrer Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten wohlfühlen, entsteht das notwendige Vertrauen untereinander. Machen Sie sich stets bewusst: Employer Branding findet über Ihre Mitarbeiter statt. Stimmen Betriebsklima und unternehmerischer Erfolg, werden Mitarbeiter nicht nur bessere Ergebnisse erzielen, sondern bald auch weitere Mitarbeiter werben und beispielsweise Stellenangebote über Plattformen wie Xing oder LinkedIn posten. Wichtig dabei: Die Begeisterung für Ihre Firma muss authentisch sein. Nichts ist schlimmer, als „außen Hui, innen Pfui“. So etwas kann schnell nach hinten losgehen und unschöne Kommentare auf Bewertungsplattformen wie Kununu und Glassdoor auslösen.
Lassen Sie sich von Ihren Mitarbeitern bewerten oder von Jobsuchenden, die bereits mit Ihnen in Kontakt standen (zum Beispiel in einem Bewerbungsverfahren). Eine solche Transparenz zahlt sich letzten Endes aus. Über Arbeitgeberwettbewerbe wie Great Place to Work® stellen Sie eine Vergleichbarkeit mit Wettbewerbern her, insbesondere in der Unternehmenskultur. Und auch, wenn nicht gleich beim ersten Mal eine Top-Platzierung dabei herumkommt, Sie lernen mehr über Ihr Unternehmen und verbessern sich dadurch möglicherweise beim zweiten Anlauf, wenn Sie etwas Arbeit investieren. Ganz wichtig: Beteiligen Sie sich nicht an Wettbewerben mit kaufbaren Siegeln! Das schadet Ihrer Glaubwürdigkeit.
Bei der Jobsuche im Netz stoßen Bewerber immer wieder auf unprofessionell strukturierte und/oder gestaltete Unternehmenspräsentationen. Der Klick zum Wettbewerber ist dann nicht weit. Eine gut gemachte Webseite ist der Türöffner für neue Mitarbeiter. Besonders wichtig: die schnelle Auffindbarkeit aktueller Stellenangebote. Zündet die Anzeige, müssen gleich die Kontaktdaten der Ansprechpartner inklusive deren Erreichbarkeit folgen. Prüfen Sie technische Stolperfallen, wie z.B. ob der „Jetzt Bewerben“-Button funktioniert. Im Firmenauftritt sind Stockfotos möglichst zu vermeiden oder sparsam einsetzen. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen gilt: mit echten Mitarbeiterfotos eine familiäre Arbeitsatmosphäre rüberbringen!
Was für den Firmenauftritt generell gilt, gilt erst recht für die Online-Bewerbung. Sie ist so komfortabel wie möglich zu gestalten. Aufwändig erstellte Inhalte, die plötzlich verschwinden, oder ein kompliziertes Ausfüllen von Formularen, schreckt ab. Die Kandidaten von heute wissen, dass sie gefragt sind, und sie wählen deshalb gern den Weg des geringsten Widerstands. Ein einfaches Hochladen der Bewerbung, ein einziges Bewerbungsformular etc., so etwas gehört heute zum Standard. Am besten sollten Sie eine One-Click-Bewerbung ermöglichen. Sie ist zeit- und ortsunabhängig zu erledigen sowie mobil versendbar.
Darunter versteht jedes Unternehmen verständlicherweise etwas anderes. Um die perfekte Location, die relevante Messe oder den passenden Karrieretag zu finden, müssen Recruiter ihre Zielgruppe zunächst einmal gut kennen. Am richtigen Ort kommt es dann darauf an, mit einem sympathischen Auftritt und professionellen Gesprächen zu punkten. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass jemand vor allem deshalb anreist, weil er Ihr Unternehmen einmal näher kennenlernen will. Auch Fachveranstaltungen überzeugen zuweilen Bewerber, die dort anzutreffen sind.
Allein die Schaltung einer hübsch gestalteten Stellenanzeige reicht heute nicht mehr aus, um an qualifiziertes Personal zu kommen. Erfolg versprechender ist ein guter Mix an Recruitingmaßnahmen. Im Falle einer vakanten Führungsposition kann es die klassische Direktsuche sein. Ein erstes Interesse an Ihrem Unternehmen können Sie über Schnuppertage, ein attraktives Recruitingevent oder eine Hochschulkooperation wecken. Oder probieren Sie einfach mal relativ neue Wege wie Meetups oder Hackathons aus. Hierbei erhalten Teilnehmer die Chance, sich klar zu positionieren. Und Sie können feststellen, wer am besten für welche Funktion (oder überhaupt) passt. Eine klassische Win-Win-Situation.
„Man trifft sich immer zweimal im Leben!“ Dieser Spruch mag zwar etwas abgegriffen wirken, trifft aber gerade in der Berufswelt nicht selten zu. Langfristige Kontaktstrategien helfen, eine Bindung zwischen Unternehmen und potenziellem Mitarbeiter aufzubauen. Passend für das Budget Ihrer Firma gibt es dazu zahlreiche Möglichkeiten: Eine Einladung zu einem netten Event, ein gut gemachter Karriere-Newsletter oder eine kleine Aufmerksamkeit zu Weihnachten. Bringen Sie dabei vor allem Geduld mit! Nicht selten kommt es vor, dass sich ein Kandidat zunächst für ein anderes Unternehmen entscheidet, nach einem Jahr dann aber an Ihre Tür klopft, wenn er beim anderen Arbeitgeber nicht zufrieden ist.
Für was steht Ihr Unternehmen? Und warum sollte sich ein Bewerber gerade für Ihre Firma interessieren, wo es doch allein an Ihrem Standort noch fünf weitere Unternehmen gibt, die scheinbar genau dieselbe Stelle anbieten? Vor einer Ausschreibung sollten Sie sich darüber Gedanken machen, was die gesuchten Mitarbeiter wollen oder benötigen und ob und wie Sie diese Wünsche erfüllen können. Sollte Ihre Zielgruppe beispielsweise eher analytisch unterwegs sein, stellen Sie die Weiterbildung in den Vordergrund. Sind Sie ein kleineres Unternehmen, können Sie sich mit den flachen Hierarchien und Mitgestaltungsmöglichkeiten in Ihrer Firma von Ihren Mitbewerbern abheben.
Eine der wichtigsten Regeln in der Kommunikation: Seien Sie sichtbar und präsent. Dabei gilt: Auch eine perfekt gestaltete und inhaltlich gut gefüllte Webseite hilft wenig, wenn sie nicht schnell gefunden wird (Stichwort Suchmaschinenoptimierung). Erzählen Sie über sich, mit Hilfe von Pressemitteilungen, kleinen Firmenvideos oder auf Plattformen wie Xing, LinkedIn, Glassdoor etc. Je mehr Sie über sich berichten, oder noch besser andere über Sie, desto mehr Einblicke erhält der potenzielle Mitarbeiter. Egal, welche PR-Maßnahme bzw. welcher Kanal zur Wahl steht: Die Auftritte müssen professionell gestaltet sein und das Profil muss zur Arbeitgebermarke passen. Schließlich geht es darum, dem Interessenten einen Anreiz zu bieten, um Kontakt zu Ihnen aufzunehmen.
Arbeitgeber-Bewertungsplattformen wie Kununu versuchen, über das offene Feedback von Mitarbeitern authentische Einblicke in die Abläufe und den Arbeitsalltag von Unternehmen zu gewähren. Bitten Sie deshalb Bewerber, den Vorstellungsprozess bei Ihnen zu bewerten, auch wenn am Ende kein Anstellungsvertrag zu Stande gekommen ist. Weil in der Regel eher sehr unzufriedene Mitarbeiter eine Bewertung schreiben, sollten Sie unbedingt auf diese Kritik mit einem Kommentar reagieren – in einer wertschätzenden und nicht rechtfertigenden Form. Motivieren Sie zugleich Mitarbeiter, die zufrieden mit dem Job und dem Unternehmen sind, zur Abgabe einer Bewertung. Anlässe gibt es genügend: Das Probezeitende, das Mitarbeiterjubiläum oder das Jahresgespräch.
Die 2010 gegründete CINTELLIC Consulting Group ist eine auf digitales Kundenmanagement und Marketing Automation spezialisierte Unternehmensberatung. An den Standorten in Bonn, Frankfurt am Main und München arbeiten rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Klienten zählen DAX-Konzerne, führende mittelständische Unternehmen und insbesondere zahlreiche sogenannte „Hidden Champions“ mit den Branchenschwerpunkten Banken und Versicherungen, Telekommunikation, IT, Medien, Unterhaltung, Handel, E-Commerce, Versorger und Logistik.
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