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Autor
Karsten Schulte-Deußen
Ted Knittermann
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In Deutschland gilt womöglich stärker als in anderen Ländern das Motto „Nicht geschimpft ist gut gelobt.“ Jedoch haben auch hierzulande mittlerweile viele Unternehmen Programme zur Anerkennung besonderer Leistungen. Das bedeutet nicht automatisch, dass Prämien für herausragende Leistungen gezahlt werden. Vielmehr werden gute Leistungen dahingehend gewürdigt, dass es Formate gibt, öffentlich Dank auszusprechen, gute Leistungen einzelner Mitarbeitende für alle im Unternehmen sichtbar zu machen oder flexibel finanzielle bzw. Sachprämien einzusetzen.
Ein Klassiker unter den Best Practices sehr guter Arbeitgeber ist der sog. „Magic Moment“: Mitarbeitende erhalten für besondere Leistungen eine Sachprämie, die die Führungskraft bzw. manchmal auch die Kolleginnen und Kollegen auswählen. Dies können beispielsweise nach einer sehr arbeitsintensiven Phase Tickets für ein Konzert oder Gutscheine für den Besuch eines Restaurants mit der ganzen Familie sein. Wichtig ist: Bei Magic Moments geht es weniger ums Geld, sondern um ein persönliches Moment der Wertschätzung. Man sucht etwas aus, wo dem man glaubt, dass es dem Mitarbeiter, der eine besondere Leistung gebracht hat, wirklich gefällt.
Michael C. Bush, der weltweite CEO von Great Place To Work® formuliert es folgendermaßen: “Dankbarkeit zu zeigen, lässt Mitarbeitende wissen, dass man ihnen zuhört und demonstriert, dass diese wichtig und unverzichtbar sind.”
Wie schaffen es sehr gute Arbeitgeber, dass Anerkennung und Wertschätzung zu einem wichtigen Bestandteil der Arbeitsplatzkultur werden? Fünf Dinge sind hierbei besonders wichtig:
Um Anerkennung aussprechen zu können, müssen Führungskräfte ihre Mitarbeitenden gut kennen. Sie müssen wissen, was diese antreibt, wo deren Talente liegen und welchen besonderen Beitrag jeder einzelne Mitarbeitende leistet. Die Konsequenzen sind vermeintlich trivial: Mit Mitarbeitenden kontinuierlich im Gespräch zu sein, ist eine wichtige Führungsaufgabe. Sich erkundigen, wie die aktuellen Projekte laufen, auch mal nachzufragen, was gerade zu Hause los ist, und Unterstützung anzubieten, wenn es im Arbeitsalltag hart auf hart kommt, sind einige, aber längst nicht alle Aspekte von wertschätzender Führung.
Anerkennung ist nicht nur etwas für Top-Performer. Und Anerkennung ist nicht nur ein Top-Down-Prozess, in dem Führungskräfte ihre Mitarbeitenden loben. Dementsprechend motivieren sehr gute Arbeitgeber alle Mitarbeitenden, Anerkennung für die unterschiedlichsten Anlässe auszusprechen und auch über Führungsebenen hinweg.
Beliebt sind in diesem Kontext beispielsweise ansprechend gestaltete „Lobkarten“, die sowohl haptisch als auch digital verfügbar gemacht werden. Ein anderes Beispiel ist eine firmeninter-ne Website unter dem Motto „Recognition Matters!“, auf der Mitarbeitende Lob in alle Richtungen verteilen können. Die Website bietet Ressourcen wie E-Cards, Zertifikate und Dankeskarten, die die Kolleginnen und Kollegen anpassen, ausdrucken und weitergeben können. Andere Unternehmen arbeiten wiederum mit Punktesystemen: Mitarbeitende können ihren Kolleginnen und Kollegen digitale Lobpunkte für gute Zusammenarbeit verteilen, die wiederum ab einer bestimmten Anzahl gegen Produkte im Unternehmensdesign eingetauscht werden.
Entsprechende Maßnahmen haben unter anderem den Effekt, dass auch die „stillen Stars“ im Unternehmen, deren gute Leistungen häufig nicht im Fokus stehen, Anerkennung erfahren. Einzelne Unternehmen arbeiten hier auch mit einem Award für „stille Stars“, deren Leistungen sie in ansprechender Art und Weise, z.B. in Form von Videos im Intranet, im Unternehmen sichtbar machen. Wichtig sind hier auch Veranstaltungen für bzw. die Würdigung von Jubiläen. Auch wenn entsprechende Formate auf den ersten Blick altbacken wirken mögen, spielen sie eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, dass tatsächlich jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin eine Chance auf Anerkennung und Wertschätzung bekommt.
Beim Thema Anerkennung geht es nicht nur darum, auf der Weihnachtsfeier freundliche Worte und schöne Geschenke an Mitarbeitende, die im zu Ende gehenden Jahr besondere Leistungen erbracht haben, zu richten. Es ist für sehr gute Arbeitgeber wichtig, das Thema Wertschätzung in den Alltag zu bringen. Das geschieht beispielsweise durch einen festen Agendapunkt in Regelmeetings, in dem die Erfolge der letzten Wochen und die Beiträge einzelner Mitarbeitenden gewürdigt werden. Andere Unternehmen führen alle zwei Monate sog. „Value Days“ durch, an denen Mitarbeitende Würdigung erfahren, die die Unternehmenswerte in einer vorbildlichen Art und Weise leben.
Denkbar ist es außerdem, dass besonders positives Kundenfeedback, das das Unternehmen erreicht bzw. das ohnehin regelmäßig eingesammelt wird, unternehmensintern zu veröffentlichen. So wird sichtbar, welche Mitarbeitende eine tolle Arbeit für ihre Kunden gemacht haben.
Im Arbeitsalltag gibt es in jedem Unternehmen Phasen, in denen es weniger gut läuft und wo es dann auch weniger Raum für Anerkennung gibt. Sehr gute Arbeitgeber erkennen die Bemühungen ihrer Mitarbeitenden an, auch wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant. Sehr gute Führungskräfte danken ihren Mitarbeitenden für ihren Einsatz und ihr Engagement, auch wenn die Ergebnisse unter ihren Erwartungen bleiben.
Anerkennung und Wertschätzung hat etwas mit Ritualen zu tun, die im Unternehmen gepflegt werden. Dazu zählen die regelmäßige Würdigung von guten Leistungen zu bestimmen Anlässen oder die bereits erwähnten Feiern für Jubilare.
Jenseits dieser Rituale ist es ebenso wichtig, spontan Anerkennung zu zeigen. Das Zeigen von Dankbarkeit ist auch eine Frage der Zeit. Eine kleine, zeitnahe Geste kann bedeutungsvoller sein als eine aufwendige Anerkennung zu einem späteren Zeitpunkt.
Spontane Anerkennung mit kleinen Gesten kann eine Pizza sein, die sich Mitarbeitende bestellen können, wenn in der Endphase eines großen Projektes lange Arbeitstage notwendig sind. Oder es geht die Möglichkeit, einen besonderen Teamerfolg mit einem gemeinsamen Mittagessen auf Firmenkosten feiern zu können.
Ein anderes Beispiel für Kreativität beim Thema Anerkennung ist ein sog. „Big-Wish-Programm“ eines Unternehmens. Hier sind alle Mitarbeitenden aufgefordert, eine Kollegin oder einen Kollegen zu nominieren, die oder der als Geste der Dankbarkeit ein Geschenk des Unternehmens erhalten soll. Das Geschenk muss nicht an eine bestimmte Leistung oder ein bestimmtes Geschäftsergebnis geknüpft sein.
Danksagungen müssen sich echt anfühlen. Sie dürfen keine Alibi-Aktion sein, die routinemäßig durchgeführt wird. Anerkennung wird vor allem dann als wertvoll empfunden, wenn diese in eine gute Feedback-Kultur eingebettet ist. Dies bedeutet, dass sowohl positive wie auch kritische Themen einen Raum finden.
Der eingangs erwähnte Magic Moment ist ein besonderes Beispiel für eine persönliche Anerkennung. Führungskräfte sind hier gefordert, sich darüber Gedanken zu machen, was für den jeweiligen Mitarbeitenden Anerkennung bedeutet. Der tatsächliche Geldwert des Magic Moments ist oft weit weniger wichtig als die Aufmerksamkeit, die dahintersteckt.
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