Das Büro – wozu eigentlich?

Gemeinschaftlich im Büro

Autor

Isha Pandit

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Nicht immer – aber öfter mal. Das Büro hat in der Zeit nach der Pandemie eine neue Definition erhalten. Als Ort des Netzwerkens und des Auftankens der Kultur. Einblicke in unsere Studie zum hybriden Arbeiten und in die Best Practices ausgezeichneter Unternehmen zeigen: Das Büro wird als sozialer Begegnungsort verstanden.

Laut unserer Great Place to Work® Deutschland Studie in Zusammenarbeit mit der IHK Südlicher Oberrhein „Hybrides Arbeiten – gekommen um zu bleiben“ (März 2022) wird hybrides Arbeiten durch eine gute Unternehmenskultur unterstützt. Hybrides Arbeiten ist ein Begriff, der seit Anfang der Corona-Pandemie zur Alltagssprache gehört. Aber ist mit hybrid arbeiten lediglich das remote Arbeiten zu beliebigen Zeiten gemeint? Nein. Bei einem hybriden Arbeitsmodell steht die Flexibilität der Mitarbeitenden im Zentrum. Das heißt, die Mitarbeitenden treffen eigenständig die Entscheidungen, ob sie remote oder im Büro arbeiten wollen. Eines der zentralen Ergebnisse unserer Studie ist, dass Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden das hybride Arbeitsmodell anbieten, ebenfalls damit rechnen, dass ihre Arbeitsplätze vor Ort im Schnitt 50% ausgelastet sind. Unserer Studie zufolge ist das vollständige remote Arbeiten oder die uneingeschränkte Arbeit vor Ort im Büro eher eine Nische. Daraus ergibt sich die Frage, welche Assoziationen Mitarbeitende seit der Pandemie mit dem Büro verbinden.

Ein Ort des Netzwerkens und des Auftankens der Kultur

Remote arbeiten erlaubt den Mitarbeitenden, eine bessere Work-Life-Balance zu gestalten und produktiver zu arbeiten. Dennoch zeigt unsere Studie, dass die Mitarbeitenden den Arbeitsplatz im Unternehmen weiterhin nutzen möchten. Warum möchten sie ins Büro gehen? Genau, um die Bedürfnisse zu erfüllen, die sich nicht zu remote 100% umsetzen lassen. Moderne Arbeit ist ohne den Bezug auf Teams und Projekte nicht vorstellbar. Was zählt, sind Zusammenarbeit und Vernetzung. 70% der Befragten in unserer Studie geben an, dass sie durch den persönlichen Kontakt zu Kolleg*innen motiviert sind, ins Büro zu kommen. Das Büro hat in der Zeit nach der Pandemie eine neue Definition erhalten. Es wird als sozialer Begegnungsort verstanden. Ebenfalls bringt unsere Studie zum Vorschein, dass insbesondere neue Mitarbeitende immer häufiger ins Büro kommen möchten, um mit der Unternehmenskultur vertraut zu werden und ihre ersten Netzwerkkontakte zu knüpfen.

Ein Ort des fachlichen Austausches und der Kollaboration mit Kolleg*innen

Der Mensch braucht als Wesen ein bestimmtes Maß an Face-to-Face-Kommunikation. Diese ist auch erforderlich, um gut zusammenzuarbeiten und informell Wissen von erfahrenen Kollegen zu erlangen. Kommunikation und Interaktionen inspirieren uns zu neuen Ideen. Die Befunde Gensler Deutschland Arbeitsplatzumfrage 2023 – „die Rückkehr ins Büro“ zeigen ebenfalls, dass für die Mitarbeitenden die Top-3-Gründe ins Büro zu kommen sind: das Zusammensitzen im Team (42 %), geplante Besprechungen mit dem Team abzuhalten (42 %) und Kontakt zu älteren Kollegen bzw. Führungskräften zu haben (40 %). Ebenso steht in unserer Great Place to Work® Deutschland Studie „fachlicher Austausch“ an der dritten Stelle, wenn die Befragten danach gefragt werden, was sie dazu motiviert, ins Büro zu kommen.

Best Practices

Um die Bedürfnisse des Netzwerkens und des fachlichen Austauschs zu erfüllen, sollten Unternehmen vielfältige und innovative Maßnahmen ergreifen. Die durch Great Place to Work® zertifizierten Unternehmen wenden verschiedene Best Practices an, um den Austausch und die Zusammenarbeit nicht nur innerhalb eines Teams, sondern auch zwischen Teams sicherzustellen:

Tea-Times oder Cocktailabende:

Um den Teamspirit aufleben zu lassen und somit einen informellen Austausch zwischen Kolleg*innen zu veranlassen, sind gemeinsame Frühstückstage sowie Special Tea Times oder Cocktailabende besonders geeignet. Sie bieten vor allem neuen Kolleg*innen eine wichtige Chance, das Team und die Unternehmenskultur zu verstehen und zu erleben sowie sich mit Kolleg*innen auf einer entspannten Ebene auszutauschen und Netzwerke aufzubauen.

Creative Time:

Wie der Name schon sagt, geht es bei der Creative Time um eine Zeit, in der Mitarbeitende außerhalb der Arbeitsaufgaben ihre kreative Seite ausleben können. Beispiele für den Inhalt des Creative Time Termins können Spiele und Übungen wie eine Wahrheit, eine Lüge sein, bei dem ein*e Teilnehmende*r eine kurze Wahrheit und kurze Lüge über sich erzählt, und die anderen Teilnehmenden erraten sollen, welche Geschichte wahr und welche falsch ist. Draw the Picture ist auch ein interessantes Spiel, das im Rahmen dieses Termins gespielt werden kann. Ein*e freiwillig gemeldete*r Teilnehmende*r erhält dabei von dessen Führungskraft ein Bild. Er*sie soll das Bild beschreiben, ohne es zu zeigen, und die anderen Teilnehmenden sollen das malen, was sie sich darunter vorstellen. Solche Übungen am Arbeitsplatz vor Ort bringen das Team durch informellen Austausch näher und tragen erheblich zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei.

Ideen-Workshops: 

Die Absicht eines Ideenworkshops besteht darin, Mitarbeitende immer wieder themenspezifisch dazu aufzufordern, ihre Ideen und Vorschläge zu äußern und diese auch mit Führungskräften und Fachexperten zu diskutieren. Mitarbeitende werden ins Büro eingeladen, sich bei Interesse in einem oder mehreren aufeinander aufbauenden Workshops zu einem Thema zu beteiligen. Bei der Zusammensetzung der Teilnehmenden soll darauf geachtet werden, dass die Mitarbeitenden aus vollkommen verschiedenen Bereichen zusammenkommen, um Ideen auszutauschen und zu entwickeln. Die Ideenworkshops stärken den fachlichen Austausch zwischen verschiedenen Abteilungen. Somit ist der Wissenstransfer innerhalb eines Unternehmens sowie die individuelle Potentialentfaltung der jeweiligen Mitarbeitenden gewährleistet.

Job Shadowing:

Das Konzept des Job Shadowing ist seit mehreren Jahren bekannt. Beim Job Shadowing bekommen die Mitarbeitenden die Möglichkeit, anderen Mitarbeitenden aus einem anderen Arbeitsbereich für eine bestimmte Zeit (zwei bis vier Wochen) über die Schulter zu schauen. Diese Methode kann ebenfalls für die Ära des hybriden Arbeitens nicht nur für die neuen, sondern auch für die erfahrenen Mitarbeitenden nützlich sein, um die Unternehmenskultur zu erleben und das über Teams hinausgehende Wissen zu erwerben. Job Shadowing kann sowohl in Abteilungen innerhalb eines Unternehmens als auch über Niederlassungen und Tochterunternehmen hinweg erfolgreich umgesetzt werden.

Dadurch, dass sich viele Arbeitsaufgaben remote effizienter und produktiver erledigen lassen, erhält das Büro eine besondere Bedeutung. Das Büro ist somit ein Ort, an dem Mitarbeitende sich von ihren täglichen To-Do Listen lösen können, um dynamisch informelle und fachliche Netzwerke mit den Kolleg*innen aufzubauen. Die zuvor genannten Best Practices nutzen diese neu gewonnene Eigenschaft des Büros und bieten den Mitarbeitenden Chancen zur beruflichen und fachlichen Entwicklung. Denn zum hybriden Arbeiten gehört nicht nur das effiziente Erledigen von Aufgaben, sondern auch persönliches und berufliches Wachstum durch die Förderung des Miteinanders.

Wenn Sie mehr über die Great Place To Work® Befragung erfahren wollen, klicken Sie hier!

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