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Autor
Julia Maskiera
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Mitarbeitende in Deutschland sehen in der Digitalisierung sowohl Chancen als auch Risiken. Eine repräsentative Befragung von Great Place to Work® unter Berufstätigen in Unternehmen aller Branchen mit mindestens 50 Mitarbeitenden lassen eine Grund-Skepsis erkennen: Lediglich 59 % der Befragten sind der Auffassung, dass die Organisation, in der man arbeitet, die Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich bewältigen wird. Und Digitalisierung macht heutzutage das Arbeitsleben aus Sicht vieler Mitarbeitenden nicht unbedingt leichter. Lediglich knapp die Hälfte (47%) der befragten Mitarbeitenden sagen, dass die eingesetzte Software die Prozesse beschleunigt und vereinfacht.
Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der Digitalisierung in der Arbeitswelt ist die Qualifikation der Mitarbeitenden. Die digitale Transformation erfordert neben technologischen Kompetenzen auch die Fähigkeit zur digitalen Zusammenarbeit, zum kreativen Problemlösen und zur kontinuierlichen Anpassung an neue Tools und Plattformen. Lediglich 41% der Mitarbeitenden deutscher Unternehmen sind der Meinung, dass sie die Möglichkeit haben, ihre Kompetenzen in digitalen Technologien weiter entwickeln können. Sehr gute Arbeitgeber investieren an dieser Stelle in Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, um sicherzustellen, dass diese über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um jeden dieser Aspekte meistern zu können und so den digitalen Wandel voranzutreiben. Dies zeigt sich auch in den repräsentative Befragungsergebnissen von Great Place to Work®: Nur 45% der Mitarbeitende von deutschen Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass sie ausreichend Weiterbildungsangebote erhalten. Im Vergleich stimmen fast doppelt so viele (83%) Mitarbeitende von ausgezeichneten deutschen Unternehmen dieser Aussage zu.
Der Einfluss der Mitarbeitenden geht noch über ihre Qualifikationen hinaus. Die Einstellung der Belegschaft gegenüber Digitalisierung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Offenheit für Veränderungen und die Bereitschaft, neue Technologien zu erlernen, sind entscheidend für den reibungslosen Übergang. Sehr gute Arbeitgeber fördern hierfür eine Vertrauenskultur und eine transparente Kommunikation, um ihre Belegschaft über die Gründe und Vorteile der Digitalisierung zu informieren. Mitarbeitende, die sich gegenseitig im Team, ihrem Arbeitgeber und auch den Führungskräften vertrauen und jederzeit ihre Bedenken und Ängste äußern können, zeigen eine höhere Bereitschaft, neue Technologien auszuprobieren und sich in diese einzuarbeiten. Sehr gute Arbeitgeber setzen hier besondere Akzente: 53% der Mitarbeitende von deutschen Unternehmen insgesamt stimmen der Aussage „Die Mitarbeitenden stellen sich schnell auf Veränderungen ein, wenn das für den Erfolg unserer Organisation notwendig ist.“ zu. Bei den Unternehmen, die sich unter den 100 Beste Arbeitgebern 2023 platzieren konnten, sind dies 86%.
Die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften ist ebenfalls von zentraler Bedeutung. Eine offene Kommunikation ermöglicht es, Bedenken zu äußern, Missverständnisse zu klären und gemeinsam Lösungen zu finden. Diesen Zusammenhang bestätigen auch zahlreiche statistischen Analysen der Befragungsergebnisse unserer Benchmarkstudien. Unter anderen mit starken und signifikanten Korrelationen können wir die Bedeutung der Führungskräfte für den Aufbau einer vertrauensvollen Unternehmenskultur untermauern. Ein entscheidender Aspekt, der auch für eine erfolgreiche Digitalisierung der Arbeitswelt relevant ist, stellt aufrichtiges Interesse der Führungskräfte an der Person der Mitarbeitenden dar. Mit dem entsprechenden Einfühlungsvermögen können Führungskräfte nicht nur den Qualifikationsstand der Mitarbeitenden erkennen und auf diesen eingehen. Vielmehr können sie die Mitarbeitenden in ihrer Lebenswelt abholen und auf ihre individuellen Bedürfnisse und Ängste reagieren. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung ist auch die Einbindung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse relevant. Das stärkt nicht nur generell die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden und den Führungskräften. Vielmehr erleben die Mitarbeitenden eine aktive Gestaltungsmöglichkeit in der Digitalisierung ihrer Arbeitsprozesse. Sie können Vertrauen und Sicherheit in ihrem Arbeitsalltag aufbauen und erhalten.
Es ist ebenfalls entscheidend, dass Arbeitgeber während des Digitalisierungsprozesses darauf achten, die bestehende Unternehmenskultur zu fördern und zu bewahren. Die Einführung neuer Technologien und digitaler Arbeitsweisen darf nicht dazu führen, dass die Identität und die Werte des Unternehmens verloren gehen. Vielmehr sprechen sehr gute Arbeitgeber über die neuen Technologien entlang ihrer Unternehmenswerte und darüber, wie sie das Wahren der Werte unterstützen können. Zudem ermutigen sie ihre Mitarbeitenden aktiv dazu, die positiven Aspekte der Digitalisierung zu erkennen und sich als essenziellen Bestandteil des Wandels zu verstehen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Digitalisierung in der Arbeitswelt nicht nur eine technologische Herausforderung darstellt, sondern auch eine Frage der Unternehmenskultur und der Zusammenarbeit der Mitarbeitenden ist. Sehr gute Arbeitgeber, die ihre Belegschaft aktiv einbinden, in Weiterbildung investieren und Ängste durch eine Vertrauenskultur nehmen, werden nicht nur die digitale Transformation erfolgreich meistern, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig bleiben.
Sie möchten überprüfen, wie es bei Ihnen im Unternehmen bei dem Thema Digitalisierung steht? Dann nutzen Sie gerne bei Ihrer nächsten Great Place to Work® Befragung unser Plusmodul „Digitalisierung“. Hier können Sie sich mit nur fünf Zusatzfragen ein Gesamtbild verschaffen, wie Ihre Mitarbeitenden den technologischen Fortschritt in Ihrem Unternehmen wahrnehmen und ob sie sich hierbei ausreichend unterstützt fühlen.
Weitere Informationen zu Mitarbeiterbefragungen finden Sie hier.
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