Ein Great Place To Work® für Alle: Auf die Hierarchieebenen kommt es an!

Autor

Dr. Karsten Schulte-Deußen

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Inklusion und Vielfalt sind wichtige Handlungsfelder für sehr gute Arbeitgeber. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter sollen sich unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder Position in der Hierarchie als vollwertiges Mitglied der Organisation verstehen können. Entwicklungschancen bzw. generell Ressourcen des Unternehmens stehen allen Mitarbeitenden offen – und nicht nur Personen einer bestimmten Alterskohorte, Männern oder Menschen einer bestimmten Herkunft.

Wie ist es um Inklusion und Vielfalt bestellt? Die Antworten von mehr 240.000 Mitarbeitenden

Um zu ermitteln, wie es um Inklusion und Vielfalt in Unternehmen bestellt ist, bietet sich eine Analyse von Unterschieden zwischen demografischen Gruppen an. Dr. Susann Dunger, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Marburg, hat dies im Rahmen einer Forschungskooperation zwischen Great Place To Work und dem Forschungsbereich Wissensmanagement und Personalführung getan. Basis für die Auswertungen sind – anonymisierte – Daten aus Great Place To Work® Mitarbeiterbefragungen in Deutschland. Die Datenbasis umfasst mehr als 240.000 Teilnehmende an einer Great Place To Work® Mitarbeiterbefragung in rund 830 Unternehmen in den Jahren 2017 bis 2021.

 

Demografische Gruppen unterscheiden sich kaum in der Bewertung der Arbeitsplatzkultur

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse? Zunächst ist festzustellen, dass die Unterschiede zwischen demografischen Gruppen vergleichsweise gering sind. Einige Hypothesen aus der Forschung über vermeintliche Bewertungsunterschiede zwischen Männern und Frauen oder jüngeren und älteren Mitarbeitenden können mit den Great Place To Work®– Daten nicht bestätigt werden. Die Analysen zeigen immerhin, dass Männer Aspekte der Vergütung tendenziell kritischer bewerten als Frauen, während Frauen den Zusammenhalt im Team und Führungsverhalten etwas positiver sehen als Männer. Ältere Mitarbeitende bewerten wiederum Bezahlungsaspekte besser als jüngere.

Die größten Bewertungsunterscheide gibt es zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden an der Basis

Die größten Unterschiede in der Bewertung der Arbeitsplatzkultur finden sich zwischen Mitarbeitenden auf verschiedenen Hierarchieebenen: Führungskräfte bewerten alle von Susann Dunger untersuchten Aspekte klar positiver als Mitarbeitende ohne Führungsfunktion. Gegenstand der Analyse waren die Aspekte Führungsverhalten, Teamzusammenhalt, Kompensation, Fairness und Fürsorge gegenüber den Mitarbeitenden.

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch sogenannte Interaktionseffekte: Die Bewertung der Bezahlung und des Führungsverhaltens fällt besonders kritisch aus bei Männern ohne Führungsfunktion. Bewertungsunterschiede zwischen den Geschlechtern bei den Themen Führungsverhalten und Kompensation fallen bei Führungskräften geringer aus als bei Mitarbeitenden an der Basis. Ein umgekehrter Effekt ist für Bewertungen nach Alter und Führungsebenen festzustellen: Bewertungsunterschiede nach Altersgruppen hinsichtlich Kompensation und Fürsorge sind für Führungskräfte größer als für Mitarbeitende ohne Führungsfunktion. Ältere Führungskräfte sind deutlich zufriedener als jüngere. Für die Aspekte Führungsverhalten, Teamzusammenhalt und Fairness gilt folgendes: In der Gruppe der Mitarbeitenden ohne Führungsfunktion bewerten jüngere Mitarbeitende tendenziell positiver. Bei höheren Führungskräften sind die älteren Mitarbeitenden hingegen zufriedener.

Führungskräfte sollten sich bewusst sein, dass sie die Unternehmenskultur häufig besser be-werten als ihre Mitarbeitenden

Welche praktischen Ableitungen lassen sich aus diesen Ergebnissen treffen? Susann Dunger hebt vor allem auf die Bewertungsunterschiede zwischen Mitarbeitenden ohne Führungsfunktion und Führungskräften ab. „Führungskräfte sollten bei ihren Entscheidungen in Bezug auf die Gestaltung der Arbeitsplatzkultur berücksichtigen, dass sie womöglich einige Dinge anders sehen als die Kolleginnen und Kollegen an der Basis. Eine robuste Feedback-Kultur, die unter anderem Elemente wie eine regelmäßige Mitarbeiterbefragung enthält, ist besonders wichtig“ stellt Susann Dunger fest. Darüber hinaus kann festgehalten werden, dass Unternehmen, die die Ergebnisse ihrer eigenen Mitarbeiterbefragung interpretieren, zunächst von der Hypothese ausgehen können, dass Bewertungsunterschiede zwischen Männer und Frauen sowie zwischen verschiedenen Altersgruppen gering ausfallen. Ergebnisse, die zeigen, dass beispielsweise Frauen, jüngere oder ältere Mitarbeitende verschiedene Aspekte der Arbeitsplatzkultur vergleichsweise kritisch sehen, können ein Auftrag zum Handeln sein. Entsprechende Ergebnisse sind womöglich ein Hinweis, dass beim Thema Inklusion und Vielfalt Luft nach oben vorhanden ist.

Die vollständige Arbeit von Susann Dunger finden Sie hier.

Wenn Sie als Unternehmen auf Vielfalt und Inklusion setzen, empfiehlt sich die Durchführung einer Great Place To Work® Mitarbeiterbefragung. Im Benchmarking mit einer der größten Datenbanken für Mitarbeiterbefragungsergebnisse weltweit werden Sie sehen, wo Ihre Stärken und Handlungsfelder liegen. Kontaktieren Sie uns gerne für mehr Informationen.

Wenn Sie mehr über den Great Place To Work®  „Ein Great Place To Work FOR ALL™”  Report erfahren wollen, klicken Sie hier!

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