ESG-Ziele: Es gibt noch viel zu tun

Autor

Lorin Kar

Christina Gromov

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Die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) noch erreichen, sinkt zunehmend. Bei den insgesamt 17 Zielen, die wichtige Themen wie Hunger und Klimawandel behandeln, wurden laut dem UNO-Fortschrittsbericht 2023 nur geringe und unzureichende Fortschritte erzielt.

Natürlich sollen auch Unternehmen Beiträge zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten. Die Mitarbeitenden der europäischen Unternehmen sind hier offenbar skeptisch. Eine neue Umfrage von Great Place To Work® unter 26.000 Mitarbeitenden in 20 Ländern Europas zeigt, dass Unternehmen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen (ESG) nicht gut abschneiden. Die Ergebnisse zeigen sehr viel Luft nach oben:

  • Nur 51 % der Mitarbeitenden sagen, dass die Entscheidungen ihres Unternehmens positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
  • Nur 44 % sind der Meinung, dass das Unternehmen umweltfreundliche Entscheidungen trifft.

In Deutschland sind die Werte noch kritischer. Hier geben nur 43 % der Mitarbeitenden an, dass ihre Unternehmensentscheidungen der Gesellschaft zugutekommen, und nur 38 % halten die Unternehmenspolitik für umweltfreundlich.

Es gibt allerdings keine Alternative für Unternehmen, als sich zu verbessern: Ab diesem Jahr gilt gemäß der EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Reporting (CSRD) die Verpflichtung, transparent über Nachhaltigkeitsleistung zu berichten.

Die entscheidende Rolle der Führung für den Erfolg von ESG-Initiativen

Wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie nicht in die Falle des Greenwashing tappen? Die Antwort lautet: Fragen Sie zuerst Ihre Mitarbeitenden!

Eine Analyse von 60 entscheidenden Kennzahlen durch Great Place To Work® zeigt, dass das Vertrauen in ESG-Initiativen stark von der Führung abhängt. Wenn Führungskräfte die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden ernst nehmen und transparent handeln, kann dies das Vertrauen in die ESG-Ziele maßgeblich stärken und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass diese Ziele erreicht werden.

Mitarbeitende, die ihren Führungskräften vertrauen, reagieren flexibler auf Veränderungen und zeigen höhere Leistungen. Auch die Wahrnehmung der ESG-Maßnahmen hängt stark von der Führung ab:

  • 51 % der Mitarbeitenden halten es für wahrscheinlicher, dass Unternehmensentscheidungen der Umwelt zugutekommen, wenn ihre Führungskräfte die Unternehmenswerte glaubwürdig vertreten.
  • 27 % der Mitarbeitenden glauben, dass das Unternehmen eher umweltbewusste Entscheidungen trifft, wenn innovative Ansätze – unabhängig vom Erfolg – von den Führungskräften unterstützt werden.

Ähnlich sehen es die Mitarbeitenden hinsichtlich der gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens:

  • 36 % der Mitarbeitenden denken, dass Entscheidungen ihres Unternehmens der Gesellschaft zugutekommen, wenn sie ihre Führungskräfte als moralisch integer und authentisch empfinden.
  • 28 % glauben, dass das Unternehmen der Gesellschaft zugutekommt, wenn Führungskräfte den Mut zur Innovation fördern, auch wenn diese nicht immer erfolgreich sind.

Vertrauen fördert nicht nur das Teilen von Ideen, sondern ermutigt Mitarbeitende auch dazu, Missstände anzusprechen, wenn das Unternehmen seine eigenen Werte nicht einhält. Dieser Schritt ist besonders wichtig, da Fehlverhalten potenziell schwerwiegende Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben kann.

Wie die besten Unternehmen ESG-Ziele erreichen

Die „Fortune 100 Best Companies to Work For™ in Europe“ zeigen, was es braucht, um sowohl eine sehr gute Arbeitsplatzkultur zu schaffen als auch ESG-Ziele insbesondere im sozialen Bereich zu erreichen. Die Great Place To Work® Mitarbeiterbefragung, an der im Jahr 2024 mehr als 1,3 Millionen Mitarbeitenden in Europa teilgenommen haben, zeigt, dass diese Unternehmen einen klaren Vorteil haben, wenn es darum geht, das Vertrauen in ESG-Initiativen zu stärken.

In den besten Unternehmen geben 8 von 10 Mitarbeitenden an, dass ihre Führungskräfte die Unternehmenswerte überzeugend vertreten – im Vergleich zu nur 5 von 10 in einem typischen europäischen Unternehmen. Außerdem sagen 8 von 10 Mitarbeitenden, dass neue Ideen und der Mut, etwas Neues auszuprobieren, gewürdigt werden – unabhängig vom Erfolg. In einem durchschnittlichen Unternehmen sind es nur 5 von 10.

Die Unternehmen, die in dieser Hinsicht vorangehen, zeichnen sich durch bestimmte Praktiken aus, die ihnen entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen:

1. Führungskräftevergütung an ESG-Leistung koppeln

Unternehmen, die ESG-Leistung messen und Führungskräfte für deren Erreichung verantwortlich machen, stärken das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit. So macht bei Dow beispielsweise die ESG-Performance 20 % der Gesamtbewertung für die Boni der Führungskräfte aus. Bei Salesforce ist ein Teil der variablen Vergütung ebenfalls an ESG-Ziele geknüpft. Seit 2012 berichtet das Unternehmen kontinuierlich über seine Treibhausgasemissionen, was das Vertrauen von Mitarbeitenden und externen Interessengruppen stärkt.

2. Mitarbeitende zu individuellem Engagement anregen

Unternehmen wie Cisco fördern nicht nur ehrenamtliches Engagement vor Ort, sondern auch das individuelle Engagement ihrer Mitarbeitenden. So beteiligten sich bei Dow im vergangenen Jahr 75 % der Mitarbeitenden an ehrenamtlichen Aktivitäten – ein klares Statement für die soziale Verantwortung des Unternehmens.

3. Mitarbeitende aktiv in ESG-Initiativen einbinden

Wenn Mitarbeitende aktiv in die Entwicklung von ESG-Initiativen eingebunden werden, fühlen sie sich stärker mit der Mission des Unternehmens verbunden. Das fördert sowohl Innovation als auch Engagement. Bei Accenture können Mitarbeitende ihre Ideen durch die Initiative „Social Innovators“ einreichen, und bei Cisco unterstützt das „Women’s Inventor Network“ Frauen dabei, ihre Ideen umzusetzen und Lösungen für Unternehmens- sowie Kundenbedürfnisse zu entwickeln.

So wird Ihre ESG-Strategie zum Erfolgsfaktor

Die Ergebnisse zeigen klar: Unternehmen, die ihre ESG-Ziele ernsthaft verfolgen und aktiv umsetzen, gewinnen nicht nur das Vertrauen ihrer Mitarbeitenden, sondern stärken auch ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Eine transparente und werteorientierte Führung ist dabei der Schlüssel. Indem Unternehmen ihre Mitarbeitenden aktiv einbinden und mutige, nachhaltige Entscheidungen fördern, können sie sich als verantwortungsbewusste Vorreiter positionieren.

Wenn Sie Ihre ESG-Initiativen strategisch stärken und Ihre Unternehmenswerte sichtbar machen möchten, ist die Great Place To Work® Zertifizierung Ihr nächster Schritt. Sie erfüllt nicht nur Ihre CSRD-Reporting-Pflichten, sondern bringt auch wertvolle Einblicke in Ihre Unternehmenskultur und stärkt Ihre Arbeitgebermarke nachhaltig.

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