Inhaltsübersicht
Autor
Irene Pfaff
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Neben den genannten Herausforderungen leben wir schließlich auch in einer Welt des Fachkräftemangels, der sich in den nächsten Jahren durch den Renteneintritt der Baby Boomer aller Wahrscheinlichkeit nach noch verschärfen wird. Die von Great Place To Work® durchgeführte European Workforce Study zeigt, dass sich rund jeder dritte Beschäftigte (31%) innerhalb der nächsten zwölf Monate einen neuen Job suchen möchte. Auch wenn die Werte für Deutschland (23%) klar unter dem europäischen Schnitt liegen, bleibt die Bindung von Mitarbeitenden eine Herausforderung. Der Schlüssel hierfür liegt im Vertrauen der Mitarbeitenden in ihr Unternehmen und ihre Führungskräfte. In einem Umfeld, das von „High Trust Leadership“ geprägt ist, sagen fast achtmal (84%) so viele Mitarbeitende, dass sie noch lange im Unternehmen arbeiten wollen, im Vergleich zu Unternehmen, wo eine Vertrauenskultur fehlt (11%). Im Rahmen der European Workforce Study wurden 26.450 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 20 Ländern befragt.
Was das konkret für die Zukunft bedeutet und welche Faktoren dabei eine besonders wichtige Rolle spielen, erfahren Sie hier:
Vertrauen war noch nie so wertvoll wie heute, und in Zukunft wird es noch schwieriger werden, Vertrauen zu gewinnen. Künstliche Intelligenz und die fortschreitende Transformation digitaler Informationssysteme haben großes Potenzial, unsere Arbeit einfacher und besser zu machen. Sie werfen aber auch viele Fragen auf: Ist KI eine Konkurrenz für meinen Arbeitsplatz? Kann ich digitalen Inhalten vertrauen oder wie erkenne ich von KI erzeugte Fälschungen und Desinformationen? Unternehmen werden beweisen müssen, dass neue Technologien auf verantwortungsvolle und ethische Weise nutzen. Darüber hinaus brauchen Unternehmen Vertrauen, dass ihr Geschäftsmodell vor dem Hintergrund des Klimawandels eine Zukunft hat bzw. einen Beitrag für eine bessere Zukunft unseres Planeten leistet.
Vertrauen ist also nicht nur im Moment wichtig, sondern die Menschen werden sich auch fragen, ob sie den Unternehmen im kommenden Jahrzehnt vertrauen können, wenn neue Technologien das Leben radikal verändern.
Sehr gute Arbeitgeber nehmen sich des Themas psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden an: Sie machen Angebote etwa durch entsprechende Trainings für die Mitarbeitenden oder durch Möglichkeiten einer Erstberatung zu Themen der psychischen Gesundheit. Wichtig ist in diesem Kontakt auch die Sensibilisierung von Führungskräften. Diese sind gefordert sind, Kompetenzen zu entwickeln, um etwaige Gefährdungen der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu erkennen und angemessen damit umzugehen.
Dieses Engagement zahlt sich aus: Bei den besten Arbeitgeber Deutschland aus dem Jahr 2024 berichten 83 % der Mitarbeitenden von einem psychologisch und emotional gesunden Arbeitsumfeld. Zum Vergleich: im Durchschnitt berichteten dies in Deutschland nur 43% der Beschäftigten.
Die European Workforce Study (EWS) zeigt, dass gut die Hälfte der Mitarbeitenden in Deutschland an ihrem Arbeitsplatz psychologische Sicherheit empfinden. Psychologische Sicherheit hat einen großen Einfluss auf die Innovationsbereitschaft der Mitarbeitenden. Unter den Personen, die sich am Arbeitsplatz psychologisch sicher fühlen, ist der Anteil derjenigen, die Möglichkeiten sehen, neue Dinge auszuprobieren mehr als doppelt so hoch wie in Arbeitskontexten, die von Unsicherheit geprägt sind (75% gegenüber 33%).
Da es immer schwieriger wird, Talente mit den richtigen Qualifikationen zu finden, müssen Arbeitgebende mehr in die Entwicklung der Talente im Unternehmen investieren. Selbst wenn Unternehmen Personal abbauen, benötigen sie qualifizierte Mitarbeitende, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. In der Personalarbeit wird es neben der Personalbeschaffung gleichermaßen wichtig sein, auf die Entwicklung und Weiterbildung der Mitarbeitenden, die bereits im Unternehmen sind, zu setzen.
Sehr gute Arbeitgeber sind in beiden Feldern stark: Nahezu neun von zehn Mitarbeitenden (88%) bei den 100 besten Arbeitgebern Deutschlands 2024 sagen, dass Führungskräfte Mitarbeitende einstellen, die gut ins Unternehmen passen. Und rund vier von fünf Mitarbeitenden (83%) sind der Meinung, dass ihnen angemessene Weiterbildung und Unterstützung für die berufliche Entwicklung angeboten wird. Die Zustimmung ist deutlich höher als in Deutschland insgesamt (50% bzw. 46%).
Ehrliche und ethische Geschäftspraktiken können sind von großer Bedeutung, um Vertrauen aufzubauen. EBasis hierfür sind klare Standards und Richtlinien, nach denen in einer Organisation gehandelt wird. Im Durchschnitt sehen jedoch nur 62 % der Mitarbeitenden in Deutschland die Geschäftspraktiken Ihrer Organisation als ehrlich und ethisch an. Einen bedeutsamen Unterschied bilden die besten Arbeitgeber Deutschlands aus dem Jahr 2024, bei denen ehrliche und ethische Geschäftspraktiken eine Zustimmung von 93 % erreichten.
Doch wie wird eine so hohe Zustimmung der Mitarbeitenden erreicht? Von zentraler Bedeutung ist dabei das Verhalten der Führungskräfte, denn diese sollten mit sehr gutem Beispiel vorangehen. Sie haben eine Schlüsselrolle in der Festlegung und Einhaltung der Geschäftspraktiken inne. Als beste Arbeitgeber ausgezeichnete Organisationen zeigen auch hierbei einen deutlichen Unterschied. Im Durchschnitt in Deutschland sind klar weniger als die Hälfte (39%) aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Auffassung, dass obere Führungskräfte die besten Eigenschaften ihrer Organisation vorleben. Bei die 100 Besten Arbeitgeber Deutschlands liegt die Zustimmung mit 84 % mehr als doppelt so hoch.
Aus der European Workforce Study geht wiederum hervor, dass bei Thema Corporate Social Responsibility noch mehr geht. Nur rund die Hälfte (48%) der europäischen Beschäftigten sind der Auffassung, dass Geschäftsentscheidungen ihres Unternehmens zur Verbesserung der Gesellschaft, der Umwelt oder des menschlichen Wohlbefindens beitragen. In Organisationen, in den die Führung als ehrlich und ethisch wahrgenommen wird und wo Führungskräfte die besten Eigenschaften der Organisation vorleben, sind die Zustimmungswerte deutlich höher.
Organisationskultur wird wesentlich von Führung geprägt. Sehr gute Arbeitgeber überlassen das Thema Führung nicht dem Zufall. Sie haben klare Vorstellungen, wie Führung im Unternehmen ausgeübt werden soll. Sie wählen ihre Führungskräfte dem entsprechend aus und bilden diese kontinuierlich weiter.
Die European Workforce Study identifiziert drei Kernqualitäten guter Führung: Vertrauen, Nähe und das Schaffen von psychologischer Sicherheit. Dabei ist Vertrauen eine Führungsqualität, die sehr gute Arbeitgeber in besonderem Maße und Durchschnitt abhebt. Über alle 20 Länder, in denen die EWS durchgeführt wurden, erleben in Unternehmen, die es auf eine nationale Beste Arbeitgeber Liste von Great Place To Work geschafft haben, 86% High-Trust Leadership. Im Durchschnitt der Unternehmen sind dies lediglich 55 Prozent.
Sie wollen wissen, wie Sie in Hinblick auf zentrale Herausforderungen für Ihre HR-Arbeit und Unternehmenskultur aufgestellt sind? Die Durchführung einer Great Place To Work® Mitarbeiterbefragung und das Benchmarking mit den besten Arbeitgebern Ihrer Branche und Größenklasse ist in diesem Fall für Sie eine interessante Option. Sprechen Sie uns gerne an.
Mehr Informationen zur European Workforce Study finden Sie hier.
Wenn Sie mehr über die Great Place To Work® Mitarbeiterbefragung erfahren wollen, klicken Sie hier!
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