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Autor
Dr. Karsten Schulte-Deußen
Alexander Lehmann
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Eine Umfrage von Great Place to Work® in den USA spricht klar dafür: Nur 30 % der Teilnehmenden zieht es wieder in die Büros, 54 % haben Vorbehalte und 16 % können sich aktuell nicht vorstellen, das Home-Office in absehbarer Zeit wieder aufzugeben. 88 % planen, zukünftig zwischen dem heimischen Schreibtisch und dem im Büro zu wechseln. Eine Erhebung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY kommt für Deutschland zu einem ähnlichen Ergebnis. 76 % der Beschäftigten planen, nach dem Ende der Pandemie zumindest einen Teil Ihrer Arbeitszeit im Home-Office zu verbringen.
Diese Zahlen bilden aber nur einen Teil der Wirklichkeit ab. Rund die Hälfte aller Deutschen haben einen Beruf, in dem das Arbeiten daheim gar nicht erst möglich ist. Eine noch zu veröffentlichende Studie der Bertelsmann Stiftung kommt laut „Die Welt“ zu dem Ergebnis, dass Vor-Ort-Arbeitende deutlich unzufriedener sind als diejenigen, die von zu Hause aus arbeiten können. Der Grund hierfür liegt in einem Gefühl der Ungleichbehandlung. Die Möglichkeit, die Arbeit aus dem Home-Office erledigen zu können, wird als Privileg gesehen. Pflegekräfte, Fabrikarbeiterinnen oder Kellner können dieses nicht erreichen.
Unsere Daten zum Thema Generationen-Management, zeigen, dass vor allem jüngere Menschen womöglich auch in Zukunft die Arbeit im Büro schätzen werden. Gerade für Berufsanfänger*innen ist das soziale Miteinander und der persönliche Austausch im Unternehmen wichtig, um Netzwerke aufzubauen, die eigene berufliche Entwicklung voranzubringen und Identifikation mit dem Arbeitgeber zu schaffen.
Darüber hinaus lohnt der Blick auf Unternehmen, die schon seit Jahren mit umfassenden Home-Office-Lösungen arbeiten. Diese haben sich schon lange vor Corona Gedanken gemacht, wie sie ihre Mitarbeiter*innen dazu motivieren, öfter im Büro zusammen zu kommen. Weil es den Zusammenhalt im Team stärkt und weil manche Aufgaben besser erledigt werden, wenn sich die Kolleg*innen hin und wieder persönlich treffen.
Unternehmen stehen vor einem Kulturentwicklungsprozess. Der Umgang mit dem Thema Home-Office für die Zeit nach Corona wird neu verhandelt. Diesen Prozess sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es geht nicht nur um die Frage, wie viel Home-Office man erlaubt bzw. ermöglicht, sondern um viele andere Themen der Arbeitsplatzkultur wie Führung, Fürsorge und Zusammenarbeit.
Denn eins muss allen Führungskräften klar sein: Wenn Mitarbeiter*innen nur wieder ins Büro kommen, weil sie befürchten, dass ihre Leistungen sonst gar nicht wahrgenommen werden, dann ist das keine nachhaltige und positive Motivation.
Was ist also wichtig:
Wir sind uns sicher: Wenn man den Prozess hin zu einer hybriden Arbeitssituation aktiv und im Dialog mit allen Gruppen gestaltet, lernt man daraus für die Zukunft. Außerdem hat man die Chance – im Sinne einer Road to Excellence – selbst ein Great Place to Work zu werden.
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