Nachhaltigkeit im Fokus: Wie eine starke Unternehmenskultur den ESG-Erfolg sichert

Ist Ihre Unternehmenskultur bereit für ESG?

Autor

Lorin Kar

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Die Unternehmenskultur, oft beschrieben als das „innere Wesen“ einer Organisation, entwickelt sich stetig weiter. Mit den wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit durch Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) bekommt sie eine zusätzliche, zukunftsweisende Dimension. Ein formeller Ausgangspunkt dafür sind die neuen europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS), die seit Juli offiziell verabschiedet wurden. Unternehmen stehen nun vor der Aufgabe, nicht nur ihre ESG-Leistungen umfassend zu dokumentieren, sondern auch entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette transparent zu kommunizieren.

Wer ist betroffen?

Nach aktuellem EU-Entwurf müssen künftig Unternehmen berichten, die mindestens eines dieser Kriterien erfüllen:

  • Über 1.000 Mitarbeitende
  • Mindestens 50 Mio. Jahresumsatz
  • Bilanzsumme ab 25 Mio.

Für alle börsennotierten Unternehmen bleibt die CSRD verbindlich – sie müssen spätestens ab 2028 Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen. Große Unternehmen starten bereits 2025 – allerdings mit Spielraum: Die EU plant eine zweijährige Fristverschiebung („Stop-the-clock“) für alle, die neu in die Pflicht kommen.

Was ändert sich konkret?

Während viele Unternehmen ESG bisher freiwillig behandelt haben, wird es jetzt für große Unternehmen verbindlich – und deutlich tiefgehender. Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) bringen klare Erwartungen:

  • Nicht nur Ist-Zahlen, sondern auch Ziele, Maßnahmen & Fortschritte
  • Fokus auf die eigene Belegschaft (ESRS S1): Chancengleichheit, Wohlbefinden, Entwicklung & mehr
  • Prüfpflichtige Daten, eingebettet in den Lagebericht

Wer sich also jetzt vorbereitet, sichert sich Zeit, Sicherheit und Wirkung. Standardisierte Mitarbeiterbefragungen sind ein starker Hebel für die Erhebung von ESRS S1-Daten – und zeigen, was wirklich zählt: die Perspektive der Menschen im Unternehmen.

Die Rolle der Unternehmenskultur bei ESG

Die erfolgreiche Umsetzung von ESG-Maßnahmen erfordert Teamarbeit und Engagement auf allen Ebenen. Führungskräfte sind darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeitenden nicht nur mitziehen, sondern aktiv zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen. Gleichzeitig bringt die erhöhte Transparenz eine engere Einbindung der Belegschaft in strategische Entscheidungen mit sich. Eine starke Unternehmenskultur wird damit zum entscheidenden Erfolgsfaktor: Sie fördert Zusammenarbeit, schafft Vertrauen und gibt Orientierung. Auch im Wettbewerb um Talente bietet eine glaubwürdige ESG-Strategie Vorteile, denn nachhaltiges Handeln ist längst zu einem zentralen Anliegen vieler Arbeitnehmenden geworden.

Darüber hinaus ist eine starke Unternehmenskultur, die im Sinne des Great Place To Work® Modells auf Vertrauen basiert, selbst ein wichtiges ESG-Kriterien. Reporting-Standards im Bereich „Soziales – Eigene Belegschaft“ werden im Wesentlichen durch eine Great Place To Work® Zertifizierung abgedeckt.

Merkmale einer ESG-orientierten Unternehmenskultur

Eine nachhaltige Unternehmenskultur bildet die Grundlage für Innovation, Anpassungsfähigkeit und langfristigen Erfolg. Sie ermöglicht es Mitarbeitenden, sich optimal einzubringen, und fördert eine Arbeitsumgebung, in der Engagement und Motivation gedeihen.

Die Kultur eines Unternehmens – bestehend aus sichtbaren und unsichtbaren Verhaltensmustern sowie Normen – beeinflusst nicht nur den Umgang miteinander, sondern auch die Leistungsfähigkeit der Organisation. Eine positive Kultur bietet:

  • Attraktivität für Talente: Eine starke Kultur zieht qualifizierte Fachkräfte an und steigert die Arbeitgeberattraktivität.
  • Orientierung und Gemeinschaft: Gemeinsame Werte und Ziele schaffen ein „Wir-Gefühl“ und stärken den Zusammenhalt.
  • Höheres Engagement: Eine unterstützende und inspirierende Arbeitsumgebung motiviert Mitarbeitende, ihr Bestes zu geben.
  • Leistungssteigerung: Eine auf Vertrauen basierende Führung fördert Gesundheit, Zufriedenheit und Effizienz.

Führung als Schlüssel zur ESG-Transformation

Eine unterstützende Unternehmenskultur ist häufig der entscheidende Hebel für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens und spielt eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung von ESG-Initiativen. Im Fokus steht dabei, Mitarbeitende als wichtigste Ressource zu fördern und Strategien in zukunftsfähige Strukturen zu übersetzen. Führungskräfte übernehmen hierbei eine Schlüsselrolle: Sie geben nicht nur die Richtung vor, sondern binden ihre Teams aktiv ein, motivieren sie und schaffen so die Grundlage für eine nachhaltige Transformation.

Fazit

Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein grundlegender Wandel, der alle Aspekte der Geschäftswelt beeinflusst. Eine starke ESG-orientierte Unternehmenskultur verbindet Werte mit Handeln und schafft die Basis für langfristigen Erfolg. Unternehmen, die diesen kulturellen Wandel meistern, können nicht nur Herausforderungen bewältigen, sondern sich auch neue Chancen erschließen – für sich selbst, ihre Mitarbeitenden und die Gesellschaft.

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