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Autor
Sarah Nolte
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Wo erleben Sie in Ihrem Alltag Sinn oder Erfüllung? Aus der Organisationsforschung wissen wir, dass sich dieses Gefühl zumindest im Arbeitskontext bei den wenigsten Mitarbeitenden einstellt – obwohl sich die meisten Menschen nach einer von Sinn erfüllten Arbeit sehnen. So zeigen z.B. Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie, dass ein Großteil der befragten Arbeitnehmer deutlich eher bei ihrem Arbeitgeber bleiben, wenn sie eine starke Verbindung zur Sinnorientierung des Unternehmens empfinden (pwc 2016). Sinnerleben scheint also eine Art „psychologisches Einkommen“ zu sein, dass uns im besonderen Maße zu Leistungserbringung und Engagement motiviert. Wir wollen spüren, dass das, was wir tun, einen Unterschied macht. Für die Menschen, mit denen wir arbeiten, für unsere Kunden – und auch für uns selbst. Wir wollen, dass unsere Arbeit Sinn ergibt!
Wenn im Unternehmenskontext von Purpose gesprochen wird, dann ist damit zumeist ein höherer Zweck, eine Daseinsberechtigung des Unternehmens selbst gemeint. Oft auch als das „Why“ (Simon Sinek, 2011) bezeichnet, würde man im Deutschen eher von einem „Wozu“ sprechen: Wozu sind wir als Unternehmen in der Welt? Was genau wollen wir bewirken und für wen? Oder anders gefragt: Was würde die Welt vermissen, wenn es uns nicht mehr gäbe? Diese Daseinsberechtigung sichtbar zu machen, wirkt wie ein Ordnungsrahmen für Komplexität – eine Fokussierung auf das Wesentliche, den Kern einer Organisation.
Prinzipiell hat jedes System einen Purpose – die Frage ist nur ob er definiert ist und vor allem die Akteure in ihrem alltäglichen Handeln leitet. Wie das funktionieren kann, zeigt ein aktuelles Beispiel des Konzerns Beiersdorf. Zusammen mit den Mitarbeitenden wurde unternehmensweit ein neues Purpose-Statement entwickelt – „Care beyond skin“. Es verbindet Produktstrategie mit Unternehmensidentität („We are skin care“) und drückt die Grundhaltung aus, über das Kerngeschäft (die Pflege der Haut der Menschen) hinaus einen Beitrag zu leisten. Für die Mitarbeitenden untereinander, aber auch für das gesellschaftliche „Große Ganze“. Es geht um sinnstiftenden Kontakt im Unternehmen und über die Organisationsgrenzen hinaus. Mitarbeitende können sich diesen Purpose leicht merken/einprägen und werden aktiviert/angeregt, sich zu fragen: Wie trage ich in meinem Arbeitsalltag konkret dazu bei? Als innerer Kompass entfaltet der Purpose quasi eine individuelle Bedeutung für den Einzelnen und wird gleichzeitig ein Identifikationselement für Viele.
Und tatsächlich schaffen es solche Unternehmen, ihre sinnstiftende Energie in wirtschaftliche Leistungsfähigkeit umzuwandeln (Ernst & Young 2015). In sinnorientierten Unternehmen
Diese aktuellen Forschungsergebnisse klingen vielversprechend. Doch wie lässt sich der immaterielle Purpose einer Organisation nun intern zum Leben erwecken, wie wird er anschlussfähig für die Mitarbeitenden?
Eine schlechte Nachricht vorab: eine einfache, eindimensionale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Zentral für das Verständnis von arbeitsbezogenem Sinnerleben ist, dass es eine positive Nebenwirkung verschiedener Faktoren ist. Zum Teil beeinflusst von den Aufgaben eines Mitarbeitenden selbst, zum Teil aus dem Kontext, in dem Arbeit stattfindet. Vor allem ist es wichtig zu verstehen, dass Sinn konstruiert wird. Er wird empfunden und existiert nicht außerhalb von uns wahrnehmenden Menschen. Die gute Nachricht: dieser Empfindungs- und Konstruktionsprozess kann von verschiedenen Seiten gefördert und unterstützt werden.
Die genannten Maßnahmen können Teil Ihres Purpose-Werkzeugskastens werden. Wichtig ist, dass nicht jede Methode für jede Organisation geeignet ist. Je nach Entwicklungsstand und Belegschaft können verschiedene Ansätze anschlussfähig sein.
Quellen:
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