Welche Rolle spielen Unternehmen in der Gestaltung unserer Gesellschaft?

Mann mit Propeller im Büro

Autor

Julia Maskiera

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Unternehmen sind nicht nur Wirtschaftsmotoren und Arbeitsgeber, sondern sie tragen eine bedeutende Verantwortung in der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Aktuell steht sie großen sozialen und ökologischen Herausforderungen gegenüber. Doch welchen Beitrag können Unternehmen leisten?

Die Forschung von Great Place to Work® zeigt seit vielen Jahren, dass Organisationen attraktiver für ihre Mitarbeitenden und potenziellen Bewerber*innen sind, wenn sie einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. So sieht man, dass die Top 100 Arbeitgeber in Deutschland, mit 83% Zustimmung der Mitarbeitenden bei der Aussage „Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, in der wir einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.“, sozial engagierter sind als der Marktdurchschnitt, der nur eine Zustimmungsquote von 61% erreicht. Das ist eine über 20% höhere Zustimmung. Unterstützend weist eine Korrelation von = .677, p < 0.01 auf einen statistisch relevanten Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen Beitrag für die Gesellschaft des Unternehmens und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit der erlebten Arbeitsplatzkultur im Unternehmen hin.

Diagramm für den Beitrag der Gesellschaft

Eine aktive gesellschaftliche Beteiligung von Unternehmen ist demnach von großer Bedeutung. Sie kann vielfältige Formen annehmen, von nachhaltigen Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz über soziales Engagement bis hin zur Förderung von Bildung und Kultur. Unternehmen sind nicht nur in der Lage, die Lebensqualität in unseren Gemeinschaften zu verbessern, sondern sie haben auch die Ressourcen und den Einfluss, um positive Veränderungen auf globaler Ebene herbeizuführen.

Einige Best Practices, die unsere ausgezeichneten Arbeitgeber bereits ergreifen, um einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, werden in diesem Blog beispielhaft vorgestellt.

Umwelt- und Klimaschutz

In der heutigen Zeit, in der der Klimawandel zu einer immer drängenderen Herausforderung wird, erkennen Unternehmen zunehmend ihre Rolle beim Umweltschutz Folgende innovative Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels werden bereits von Arbeitgebern umgesetzt:

  1. Alternative Energiequellen: Solarzellen auf dem Firmendach, Erdwärme-Anlagen oder andere regenerative Quellen erzeugen einen großen Teil des Energiebedarfs, der Überschuss fließt ins öffentliche Netz. Zusätzliche Ladestationen und Dienstfahrräder fördern saubere Mobilität bzw. Abwärme aus industrieller Produktion wird zum Heizen von Schwimmbädern, Gewächshäusern etc. in der Nachbarschaft genutzt
  2. Umweltteam: Ein Umweltteam engagiert sich dafür, dass das eigene Unternehmen umweltbewusster und ressourcenschonender agiert. Alle Mitarbeitende können Ideen und Anregungen für neue Maßnahmen oder die Optimierung bestehender Maßnahmen einbringen (z.B. Mülltrennung, Stromsparen/Ökostromeinsatz, Einsatz von Recyclingpapier oder CO2-Einsparungen).
  3. CarSharing und Vermittlung von Fahrgemeinschaften: Sehr gute Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeitende dabei, ihren Weg zur Arbeit umwelt- und klimaschonend zurückzulegen.
  4. Förderung von umweltfreundlicher Mobilität: Sehr gute Arbeitgeber fördern eine umweltfreundliche Mobilität durch Angebote von beispielsweise Jobrädern oder Finanzierung von Job- oder Deutschland-Tickets, um den Bedarf an Fahrten mit dem privaten PKW zu reduzieren. Sie schaffen darüber hinaus Regelungen, dass Geschäftsreisen prioritär mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie der Bahn zurückgelegt werden.
  5. Gemeinsame Projekte mit Umweltbezug: Sehr gute Arbeitgeber rufen Umweltprojekte ins Leben, wie dem gemeinsamen Sammeln von Plastik oder dem Pflanzen von Bäumen, die sowohl das Umweltbewusstsein stärken als auch den Teamzusammenhalt unter den Mitarbeitenden fördern. Hier setzen sehr gute Arbeitgeber in der Regel auch auf Initiativen der Mitarbeitenden, die entsprechende Projekte starten und durchführen.
  6. Challenges für umweltfreundliches Verhalten: Unternehmensinterne Challenges, wie die „Plastic Free Challenge“ und die „Autofreie Woche“, sind einfache, aber effektive Wege, um Menschen dazu zu motivieren, nachhaltigere Lebensgewohnheiten zu entwickeln und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Soziales Engagement

Ein weiteres Feld, bei dem sehr gute Arbeitgeber ein Beitrag für die Gesellschaft leisten, sind Initiativen, mit denen Arbeitgeber gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden soziales Engagement an den Tag legen. Einige Beispiele:

  1. Weihnachtspäckchen für Bedürftige: Zu Weihnachten wird im Rahmen von diversen, jährlichen Aktionen denjenigen eine Freude bereitet, die Unterstützung benötigen. Dabei organisieren die Mitarbeitenden gemeinsam die benötigten Materialien und verpacken liebevoll Weihnachtspäckchen mit Nahrungsmitteln, Hygieneprodukten und Geschenken für Kinder und Bedürftige. Diese kommen dann beispielsweise Kinder in einem Waisenheim, obdachlosen Menschen oder Menschen in Krisengebieten zugute.
  2. Kooperation mit sozialen Einrichtungen: Sehr gute Arbeitgeber kooperieren mit sozialen Einrichtungen. Sie unterstützen diese bei ihrer Arbeit durch Sach- und Geldspenden sowie durch gemeinsame Projekte, bei denen beispielsweise Mitarbeitende des Unternehmens einen Spielplatz bauen ein Fest organisieren oder die IT auf Vordermann bringen.
  3. Belohnung von sozialem Engagement, z.B. der Blutspende-Award: Um dem Mangel an Blutkonserven entgegenzuwirken, motivieren Arbeitgeber in einer Region Mitarbeitende dazu, Blut zu spenden. Am Ende des Jahres wird das Unternehmen mit den meisten Blutspenden ausgezeichnet.
  4. Gemeinsame Spenden-Aktionen: Sehr gute Arbeitgeber erhöhen den Anreiz für ihre Mitarbeitenden, sich an Spendenaktionen zu beteiligen, indem sie beispielsweise die gesammelte Endsumme verdoppeln, oder indem sie die Option anbieten, freiwillig die Nachkommastelle ihres Gehalts an einem vom Unternehmen unterstützten sozialen Zweck zu spenden.

Integration und Vielfalt

Wir leben in einer diversen Gesellschaft. Diese Situation zeigt sich auch in vielen Unternehmen, die gefordert sind, Menschen mit sehr unterschiedlichen kulturellen, religiösen und weltanschaulichen Hintergründen zu einem guten Team zu formen. Sehr gute Arbeitgeber gehen dieses Thema aktiv an, zum Beispiel durch folgende Maßnahmen:

  1. Überwindung von Sprachbarrieren: Sehr gute Arbeitgeber unterstützen zugewanderte Mitarbeitende, die noch kein Deutsch sprechen, indem sie ihnen helfen, geeignete Sprachkurse zu finden oder diese sogar direkt anbieten. Eine Ergänzung dazu ist zum Beispiel ein „Sprachcafé“ sein, bei dem die Mitarbeitenden zusammenkommen und über Diskussionsthemen sprechen. Dies fördert nicht nur die Konversationsfähigkeit, sondern auch die Vernetzung unter den Mitarbeitenden.
  2. Gemeinsames Kultur-Kochen: Beim gemeinsamen Kultur-Kochen kochen Mitarbeitende traditionelle Gerichte ihrer Kultur für die Kolleginnen und Kollegen. So erleben die Mitarbeitenden nicht nur kulinarische Vielfalt, sondern auch den kulturellen Reichtum der eigenen Belegschaft, der die Mitarbeitenden näher zusammenbringt und sie voneinander lernen können.
  3. Eine Zukunft für Menschen mit schwieriger Biografie und Geflüchtete: Sehr gute Arbeitgeber engagiert sich aktiv dafür, gezielt Praktikums- und Ausbildungsplätze für junge Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder Geflüchtete anzubieten, um ihnen Chancengleichheit und eine vielversprechende berufliche Zukunft zu ermöglichen.
  4. Unterstützung von Mitarbeitenden ohne deutsche Staatsbürgerschaft: Sehr gute Arbeitgeber unterstützen Mitarbeitenden ohne deutsche Staatsbürgerschaft, indem sie bei Behördengängen und administrativen Angelegenheiten begleitet werden und ihnen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um sicherzustellen, dass sie diese Anliegen erfolgreich bewältigen können.
  5. Aufmerksamkeit für Feiertage aus anderen Kulturen, separate Gebetsmöglichkeiten: Sehr gute Arbeitgeber geben ihren Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund Möglichkeiten, ihre Religion oder andere Dinge, die ihnen wichtig sind, in das Arbeitsleben zu integrieren. Etwa durch die Einrichtung von separaten Gebetsräumen am Arbeitsplatz durch die Würdigung wichtiger religiöser Festtage oder die Möglichkeit, sich an entsprechenden Feiertagen unbürokratisch freizunehmen.
  6. Vertrauenspersonen für Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund: Vertrauenspersonen explizit für Mitarbeitende mit Migrationshintergrund sind wichtige Ansprechpartner, um eine offene und unterstützende Arbeitsumgebung zu fördern, in der kulturelle Vielfalt respektiert wird und eventuelle Anliegen oder Herausforderungen angemessen überwunden werden können.

Fazit: Welche Beitrag leisten Unternehmen für die Gesellschaft?

Sehr gute Arbeitgeber denken und handeln in der Regel über den Tellerrand ihres unmittelbaren Geschäftsfeld hinaus und sind bestrebt einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Dabei sind die umgesetzten Maßnahmen genauso wichtig wie die ehrliche Intention dahinter. Es gibt in der Great Place to Work Mitarbeiterbefragung deutliche statistische Zusammenhänge zwischen der Aussage, ob Mitarbeitende zufrieden mit dem Beitrag ihres Unternehmens für die Gesellschaft sind, einerseits und Aussagen dazu, inwieweit Geschäftspraktiken der Führungskräfte als ehrlich und ethisch gesehen werden bzw. inwieweit obere Führungskräfte die besten Eigenschaften der Organisation vorleben. Gesellschaftliches Engagement sie es im Umwelt- oder sozialen Bereich oder beim Thema Vielfalt muss zu den Werten der Organisation passen, um es von Mitarbeitenden als positiv erlebt wird.

Wollen Sie wissen, wie gesellschaftliches Engagement und andere Aspekte der Unternehmenskultur von Ihren Mitarbeitenden gesehen werden? Nutzen Sie die Great Place to Work Mitarbeiterbefragung für ein offenes und ehrliches Feedback Ihrer Mitarbeitenden. Umfassende Benchmark-Möglichkeiten unterstützen Sie dabei, aus ihren Ergebnissen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und sich als Unternehmen weiterzuentwickeln.

Sie wollen mehr über Nachhaltigkeit lesen? Hier geht´s zu unserer Themenseite Nachhaltigkeit.

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