Great Place to Work® prämiert zum zweiten Mal die „Besten Arbeitgeber in Fertigung & Industrie 2023“.

Autor

Claudia Oberdörffer

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Köln, den 10. März 2023. Am 09. März wurden die Sieger des Great Place to Work® Wettbewerbes „Beste Arbeitgeber Fertigung & Industrie 2023“ bekanntgegeben. Nach zwei Pandemie-bedingten Online-Veranstaltungen, folgte eine besonders große Zahl der Unternehmen wieder gerne der Einladung zu einem Get-together in Köln, um die Auszeichnung persönlich entgegenzunehmen. Die Liste der Preisträger*innen umfasst 11 Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen. Sie wurden auf Basis einer Mitarbeiterbefragung für die Gestaltung ausgezeichneter Arbeitsbedingungen gewürdigt. Insgesamt 48.370 Mitarbeitende aus 104 Unternehmen hatten an der Initiative des Forschungs- und Beratungsinstituts teilgenommen.

Industrieunternehmen setzen auf Arbeitgeberattraktivität gegen den Fachkräftemangel

2022 war das Jahr der multiplen Krisen. Ukraine Krieg, Engpässe und Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten, Klima, Inflation und eine massive Verteuerung und Verknappung von Energie. Und schließlich sieht sich die Wirtschaft mit dem immer größer werdenden Problem des Fachkräftemangels konfrontiert. Im Juli 2022 erreicht dieser in Deutschland lt. Ifo-Institut einen neuen Höchststand, wonach 49,7 % der Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen sind. In den nächsten 15 Jahren gehen 12,9 Millionen Erwerbstätige, die sogenannten Babyboomer, in Rente. Das entspricht 30 Prozent der 2021 auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Personen. Die auf die Babyboomer folgenden Generationen werden zahlenmäßig die Lücke nicht annähernd füllen.

Die Industrie ist für die deutsche Wirtschaft nach wie vor der Taktgeber der Konjunktur. Über alle Größenordnungen verteilt, sind in der deutschen Industrie insgesamt 7,4 Millionen Menschen beschäftigt. Und der Fachkräftemangel droht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft dauerhaft zu verändern und so zum Bremsklotz bei den dringenden Themen wie der Digitalisierung und Energiewende zu werden.

Geht das auch in Produktion?

Die Optimierung der Arbeitsplatzqualität ist somit auch eine dringend notwendige Investition für die Zukunft des Standorts Deutschland. New Work ist in der Arbeitswelt angekommen, jedoch finden sich neue Modelle wie beispielsweise hybrides Arbeiten und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorrangig in Büros und Verwaltung. Es gilt daher, die Arbeitsplatzattraktivität auch im Produktionssektor zu etablieren, um die Entwicklung einer Zweiklassengesellschaft zu verhindern. Die ausgezeichneten Unternehmen gehen diesen Weg und entwickeln hierfür neue Konzepte. Flexiblere Arbeitszeiten durch veränderte Schichtsysteme sind ein Lösungsansatz. Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass sich Produktion und Homeoffice ausschließen. Aber Arbeitsplatzattraktivität drückt sich auch durch mehr Partizipation, Eigenverantwortung, Weiterbildungs- und Entwicklungsangebote, ein gutes Gesundheitsmanagement, die Anerkennung guter Leistung und gute Führung aus. Hervorzuheben sind neue Konzepte zur interdisziplinären Projektarbeit mit Schnittstellen zu anderen Bereichen wie den Entwicklungsabteilungen aber auch dem Management.

Die Zahlen sprechen für sich

Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur funktioniert also auch in der Industrie. Die ausgezeichneten Unternehmen verzeichnen mit nur 3,8 % eine deutlich geringere Fluktuation als der Bundesdurchschnitt von 14 % und einen signifikant geringeren Krankenstand – 4,1 versus 14,6 Tage im Bundesvergleich. Der sogenannte Trust Index – der Mittelwert aus allen Befragungsergebnissen – liegt bei 80 % im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt von 58 %.
Frank Hauser, Geschäftsführer Great Place to Work®: „Die steigende Zahl der teilnehmenden Unternehmen zeigt uns, dass die Industrie erkennt, wie wichtig eine gute Unternehmenskultur und Arbeitgeberattraktivität bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels ist. Sie funktionieren auch in Industrie und Produktion. Man kann anhand der Studienergebnisse sehr gut sehen, dass die befragten Mitarbeitenden der diesjährigen Sieger die Maßnahmen und Konzepte ihrer Unternehmen goutieren. Ein Invest, von dem beide Parteien profitieren. Auch und gerade in Krisenzeiten.

Der Wettbewerb

Die Unternehmen hatten sich zuvor freiwillig einer unabhängigen Prüfung ihrer Arbeitsplatzkultur und dem Urteil der eigenen Beschäftigten gestellt. Insgesamt 48.370 Mitarbeitende wurden repräsentativ zur Kultur der Zusammenarbeit in ihrem eigenen Unternehmen befragt. Schwerpunkten waren vor allem Führung, Vertrauen, Anerkennung, Förderung, Fürsorge, Zusammenarbeit, Teamgeist und Identifikation mit dem Unternehmen. Unternehmensverantwortliche gaben zudem Auskunft über Maßnahmen und Instrumente der Personal- und Führungsarbeit. Die Kultur Audits fanden zwischen März und November 2022 statt. Partner der 2021 ins Leben gerufenen Great Place to Work® Initiative sind die Fachzeitschriften „Produktion“ | mi connect, „Markt&Technik“ und das „personalmagazin“. Ziel ist es, Unternehmen bei der Entwicklung attraktiver und zukunftsorientierter Arbeitsbedingungen zu fördern, überdurchschnittliche Arbeitgeber-Leistungen zu würdigen und den Wirtschaftsstandort Deutschland und seine Unternehmen durch ein unabhängiges Qualitätssiegel für hohe Arbeitsplatzqualität zu stärken.

Great Place to Work®

Great Place to Work® ist ein internationales Forschungs- und Beratungsinstitut, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur zu analysieren, weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen. Eine mitarbeiterorientierte Kultur bindet Mitarbeitende, erhöht die Arbeitgeberattraktivität und steigert den unternehmerischen Erfolg.

Great Place to Work® zertifiziert Organisationen auf Grundlage anonymer Mitarbeiterbefragungen und der Analyse der Personalmaßnahmen. Jedes Jahr werden besonders exzellente Arbeitgeber für ihre Leistung international, national, regional und branchenspezifisch ausgezeichnet.

Allein in Deutschland begleitet Great Place to Work® jährlich mehr als 900 Unternehmen aller Branchen und Größen und befragt hierzu fast 420.000 Mitarbeitende. Das deutsche Institut mit Firmensitz in Köln wurde 2002 gegründet und beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeitende. Weltweit führt Great Place to Work® jährlich mit seinen rund 60 Instituten Befragungen in über 140 Ländern durch. Damit ist Great Place to Work® eine international führende, benchmark-basierte Instanz bei der Analyse, Weiterentwicklung und Sichtbarmachung von Arbeitgeberattraktivität.

Pressekontakt
Great Place to Work® Deutschland
T: +49 221 933 35 – 0
E-Mail: presse@greatplacetowork.de

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