Special Insights: Interviews mit ausgezeichneten Arbeitgebern

In unserer Interviewreihe „Special Insights“ lassen wir ausgezeichnete Arbeitgeber selbst zu Wort kommen. Hier teilen sie, was die Auszeichnung als Great Place To Work® für sie bedeutet, wie sie ihre Arbeitsplatzkultur gestalten und was sie ausmacht. Die Unternehmen geben nicht nur Einblicke in ihre größten Erfolge und Herausforderungen, sondern auch in die Maßnahmen, die sie zu einem attraktiven Arbeitgeber machen. Neben zentralen Fragen zur Unternehmenskultur setzen die Teilnehmenden individuelle Schwerpunkte und berichten über Themen, die ihre Arbeitgebermarke besonders prägen.


Special Insight BKK firmus

Marc Pohlmann, Personalleiter BKK Firmus

1. Was bedeutet die Great Place To Work® Auszeichnung für Sie?

Die BKK firmus ist von Great Place To Work® zum 3. Mal in Folge als «Attraktiver Arbeitgeber» zertifiziert worden. Wir freuen uns sehr, dass unsere Mitarbeitenden uns in einer anonymen Befragung so gut bewertet haben. Wir befinden uns als Krankenkasse seit einigen Jahren in einer starken Wachstumsphase. In den letzten drei Jahren hat sich die Anzahl der Mitarbeitenden in etwa verdreifacht. Dies ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Die Zertifizierung liefert uns dabei wertvolle Impulse, um uns als Arbeitgeber stetig zu hinterfragen und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir sind daher sehr stolz darauf, dass die Mitarbeitenden unseren Weg aktiv mitbegleiten und mit uns als Arbeitgeber so zufrieden sind.

2. Was sind die wichtigsten Maßnahmen, die Sie aufgesetzt haben, um ein Great Place to Work zu sein?

Getreu unserem Employer Branding – Motto „Ein(e) Spieler(in) macht noch keine Mannschaft“ leben wir einen Teamgedanken, an dem alle am Erfolg beteiligt sind.

Im Ergebnis wollen wir eine hohe Motivation, Engagement und Spaß an der Arbeit, die deutlich über das normale Maß hinausgeht. Eine hohe Loyalität und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden erhöht die Identifikation mit dem Unternehmen, verbessert das Arbeitsklima und sorgt für eine lange Verweildauer der Leistungsträger im Unternehmen. 

Dazu haben wir in den letzten Jahren Projektgruppen zu verschiedenen Themen (z.B. Leitbild, Nachhaltigkeit, Top Service) gebildet, an denen die Mitarbeitenden aktiv mitwirken.

Eines der Projekte zum Thema „Employer Branding“, das aktuell noch läuft, beinhaltet verschiedene Teilprojekte zu „Führung & Verantwortung“, „Arbeitsplätze & Infrastruktur“, „Personalentwicklung & Karriere“ sowie „Gesundheit & Demographie“.

Hierbei geht es um verschiedene Themen. Im Teilprojekt „Führung“ geht es z.B. darum, Führungsnachwuchskräfte zu coachen, da wir erst vor kurzem eine neue Führungsebene eingeführt haben. Ein internes Trainee-Programm gesteuert durch das Personalmanagement entwickelt dabei sowohl aktuelle Führungskräfte weiter und bindet auch Talente bzw. potentiell zukünftige Führungskräfte in das Programm ein. So ist es uns gelangen eine Vielzahl von eigenen Nachwuchskräften mehr Verantwortung zu übertragen.

Bei der „Personalentwicklung“ geht es u.a. darum, Entwicklungsmöglichkeiten noch besser aufzuzeigen und Schulungsangebote für alle Mitarbeitenden auszuweiten. Angesichts des großen Wachstums haben wir in der Vergangenheit eine Vielzahl von Quereinsteigern aus dem Gesundheitswesen im Unternehmen begrüßen können, die es gilt auf Dauer zu qualifizieren.

Beim Thema „Arbeitsplätze“ geht es sowohl um neue Formen flexibler Arbeitszeiten als auch um den Aus- und Umbau unsere Büroflächen. Hier spielen z.B. Teilzeitangebote, mobiles Arbeiten, Desk Sharing aber auch die moderne Ausstattung der Arbeitsplätze eine große Rolle.

Beim Thema „Gesundheit & Demographie“ beobachten wir, dass eine gute Work-Life-Balance in der heutigen Gesellschaft mitentscheidend bei der Berufswahl ist. Die BKK firmus verfolgt verschiedene Aspekte, die eine Vereinbarung von Beruf und Freizeit sicherstellen. So sind in den letzten Jahren konkrete Benefits entstanden, die wir bereits im Recruiting erfolgreich platzieren. Bei uns gibt es z.B. eine 35-Stunden-Woche mit einem attraktiven Gleitzeitmodell, regelmäßige HomeOffice Möglichkeiten oder einen zusätzlichen Tag Sonderurlaub am eigenen Geburtstag. Für uns ist wichtig, dass die Mitarbeitenden gerne zur Arbeit kommen, sich für das Unternehmen engagieren, aber auch die Chance haben zu regenerieren.

3. Was sind aktuell für Sie die größten Herausforderungen, um ein sehr guter Arbeitgeber zu bleiben?

Mit unseren über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreuen wir mittlerweile mehr als 550.000 Kunden und wachsen weiter. Dies geht einher mit einem erhöhten Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Wir möchten daher unsere vorhandenen Mitarbeitenden langfristig an das Unternehmen binden und neue Mitarbeitende für das Unternehmen gewinnen.

Konkret bedeutet dies die fachliche und persönliche Integration von über 100 neuen Mitarbeitenden jährlich und gleichzeitig eine langfristige Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen.

Die Qualifizierung der Mitarbeitenden wird durch unterschiedliche Schulungsmaßnahmen gewährleistet. Da auch branchenfremde Quereinsteiger die Möglichkeit haben, bei der BKK firmus tätig zu werden, genießt die berufsbegleitende Weiterbildung einen sehr hohen Stellenwert. Ausgehend von strukturierten Einarbeitungsplänen für neue Mitarbeitende, einem standardisierten Pre- und Onboarding-Prozess bis hin zu training-on-the-job-Maßnahmen für aktive Mitarbeitende, gibt es verschiedene Maßnahmen.

Aufstiegschancen fördern wir durch Weiterbildungen in fachlichen Themen und durch interne Trainee-Programme für die persönliche Weiterentwicklung. Diese werden mehrmals jährlich durchgeführt und bei Bedarf auch durch externe Anbieter unterstützt. Alles in allem nehmen fast alle Mitarbeitenden so an mindestens einer jährlichen Schulungs- oder Trainingsmaßnahme teil.

4. Wie nutzen Sie die Great Place To Work® Auszeichnung, um sich als Arbeitgeber zu positionieren?

Die Auszeichnung ist für uns tatsächlich bereits im Recruiting von großer Bedeutung. Angesichts unseres erhöhten Bedarfs an neuen Fachkräften, setzen wir die Auszeichnung an verschiedenen Stellen ein. Neben der Darstellung auf unserer eigenen Karriere-Webseite, schalten wir Beiträge auf anderen Plattformen wie XING, LinkedIn, kununu oder unseren Social Media Kanälen, sind mit der Auszeichnung auf Jobmessen und haben auch schon Podcast, Spotify- und Radiowerbung geschaltet. Aktuell planen wir die Entwicklung eines neuen Arbeitgeber-Videos.

Ein sehr erfolgreicher Weg ist außerdem unsere Aktion „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“. Mindestens einmal monatlich zahlen wir Prämien für die erfolgreiche Anwerbung neuer Kolleginnen und Kollegen. Dazu haben wir eigene Anzeigen zur Verfügung gestellt, die beispielsweise über WhatsApp oder Instagram weiterverbreitet wurden. Die Auszeichnung als „Great Place to Wok – Arbeitgeber“ war dabei eine große Motivationshilfe.

5. Welche Rolle spielt das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit für den Erfolg Ihrer Organisation und für Ihre Positionierung als attraktiver Arbeitgeber? Was machen Sie konkret, um nachhaltig zu wirtschaften?

Uns ist wichtig, das Thema „Nachhaltigkeit“ als Teil der Unternehmensstrategie zu etablieren und im Bewusstsein aller Mitarbeitenden zu festigen. Von kleinen umweltschonenden Maßnahmen an jedem Arbeitsplatz (z.B. Müllvermeidung), über die Umstellung auf eine digitale Mitgliederzeitschrift, bis hin zu ökologischen Heizungen ist alles dabei. Aber auch die soziale Verantwortung hinsichtlich Gleichberechtigung und Arbeitnehmerrechte spielen eine Rolle. Erstes Zwischenergebnis ist die Siegelauszeichnung als „Klimaneutrales Unternehmen“ 2022/23 und 2023/24.

Innerhalb der BKK firmus hat sich z.B. eine Projektgruppe mit den verschiedenen Bereichen von Corporate Social Responsibilty (CSR) beschäftigt. Unterschiedliche Aspekte wurden ausgearbeitet und es wurde analysiert, in welchen Bereichen die BKK firmus schon positive, nachhaltige Ansätze hat und was für Maßnahmen in der Zukunft weiterhin umsetzbar sind, um den Faktor der gesellschaftlichen Verantwortung zu erhöhen.

Im Rahmen des Projektes haben die Mitarbeitenden erste Ideen entwickelt. Hierzu zählen beispielsweise Maßnahmen zur Einsparung von Ressourcen, wie z.B. die Einführung zentraler Drucker in den Servicezentren (anstelle von arbeitsplatzbezogenen Geräten), Nutzung der e-Post-Produkte der Deutschen Post, Einführung eines rein digitalen Mitgliedermagazins zur Schonung natürlicher Ressourcen, der Einsatz von Energiesparlampen, aber auch Hybrid-PKW´s als Dienstwagen, bei dem auch der Vorstand mit gutem Beispiel voran geht.

Mit Beginn der CSR-Arbeit wurde der bestehende, aktuelle CO2-Fußabdruck der BKK firmus erhoben. So lässt sich anhand dieses „Start-Wertes“ aus dem Frühjahr 2023 die Wirksamkeit der anstehenden Maßnahmen ermitteln. Bleibt der emittierte CO2-Wert (bei steigender Unternehmensgröße und Zahl beschäftigter Mitarbeitenden) konstant oder kann er gar reduziert werden, so lässt dies einen positiven Rückschluss auf die umgesetzten Maßnahmen zu. Eine erneute Erhebung des aktuellen CO2-Fußabdrucks ist für das Frühjahr 2025 avisiert.

Wir möchten aber auch, dass jeder einzelne Mitarbeitende sich beteiligt. Einerseits trägt die vermehrte Nutzung von mobilem Arbeiten dazu bei, andererseits möchte die BKK firmus ihre Mitarbeitenden für eine vermehrte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und des Fahrrades begeistern. Hierzu bieten wir beispielsweise die Nutzung des Jobtickets an oder nehmen an Projekten wie dem „Stadtradeln“ teil.

Für das eigene Ideenmanagement ist eine Hinzunahme der Kategorie „Nachhaltigste Idee des Jahres“ geplant. Wir sind sehr gespannt auf die nächsten Anregungen.

Über BKK firmus

Möchten Sie mehr über das Unternehmen erfahren?

Neugierig? Weitere Special Insights finden Sie hier!

Ihre Special Insights sind gefragt!

Lassen Sie andere an Ihrem Erfolg teilhaben! Melden Sie sich jetzt für ein schriftliches Interview – wir freuen uns auf Ihre Geschichte!