Ein Gespräch zwischen Daniela Köhler, Geschäftsführerin der Agentur BESONDERS SEIN, und Andreas Schubert, Geschäftsführer von Great Place To Work®, anlässlich der Veranstaltung Great Place To Work® Champions im März 2024 in Bonn.
Eine Aussage von euch hat mich beeindruckt: Leidenschaft für Exzellenz, die uns zu Fans von uns selbst und unseren Aufgaben macht, indem wir uns von Herausforderungen inspirieren lassen und neue Wege gehen. Warum seid ihr Fans von euch selbst?
Vor acht Jahren haben wir mit unserem Team eine eigene Arbeitgebermarke entwickelt, die auf mehreren Säulen ruht. Eine Säule ist Exzellenz. Ohne Spitzenleistung und ohne berufliche Motivation ist es schwierig, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Das wollen wir auch aus fachlichen Gründen vermeiden. Deshalb suchen wir im Recruiting immer die Besten der Besten.
Leidenschaft für Spitzenleistungen. Ich weiß, dass das für euch eine Herzensangelegenheit ist. Gleichzeitig verbindet ihr Spitzenleistung mit einer Spitzenkultur. Was habt ihr euch dabei gedacht?
Wir haben uns für diesen Weg entschieden. Wir wollten auf Menschlichkeit setzen, Talente fördern und unseren Mitarbeitenden die Chance geben, sich in das Unternehmensgeschehen einzubringen. Das kostet Zeit, und Zeit ist Geld. In der Zeit, in der wir uns mit internen Themen beschäftigen, können wir keinen Umsatz generieren. Aber wir haben entschieden, dass es uns das wert ist, und deshalb stellen wir unseren Mitarbeitenden 20% ihrer Arbeitszeit zur Verfügung, um ihre Talente zu fördern und sich mit Themen zu beschäftigen, die sie begeistern. So erreichen wir eine Win-Win-Situation. Unsere Mitarbeitenden sind zufrieden, weil sie sich bei uns entsprechend entfalten können, und wir sparen Rekrutierungskosten, weil wir seit Jahren keine Kündigungen mehr hatten.
Das ist ein sehr weitgehender Ansatz, wie man die Potenziale und Interessen der Mitarbeitenden mit den Unternehmenszielen in Einklang bringen kann. Wie geht das?
Es gibt eine Unternehmensvision, die wir in der Geschäftsleitung formulieren. Aber wir sind sehr offen und fragen uns gemeinsam mit allen Teammitgliedern, wie wir uns diesem Ziel nähern können. Dabei kommen viele interessante und sehr gute Ideen aus dem Team. Wir schauen dann, wie diese tatsächlich umgesetzt werden können. Dann bieten wir denjenigen, die die Ideen eingebracht haben, an, diese selbst umzusetzen, gerne auch mit anderen Teamkollegen zusammen.
Und dann entstehen spannende Produkte für eure Kunden. Der GISMO-Chat oder die digitalen Gratulationskarten sind Beispiele dafür. Wie entsteht so etwas bei euch?
Das ist genau das Thema der 20 %. Wir nennen es auch gerne Innovation Lab. Beim GISMO Game ging es in einem Workshop um die Frage, wie wir unsere Sichtbarkeit als Agentur zum Beispiel bei Google erhöhen können. Hier ist unter anderem die Verweildauer auf unserer Website wichtig: Je länger die Verweildauer, desto größer die Chance, bei einer Suchanfrage bei Google weit oben im Ranking zu landen. Ein Mitarbeiter hatte hier die Idee, ein Spiel zu initiieren. Ein GISMO-Game, das einfach ist, sehr schnell programmiert und auf unserer Website implementiert werden konnte. Ein Hund (unser Agenturhund Gismo) sammelt im Onlinespiel Knochen. Nach 30 Sekunden auf der Website erscheint eine Anzeige mit der Aufschrift „In drei Minuten wirst du lächeln“. Die Leute bleiben dann auf der Website und manche spielen das Spiel sogar stundenlang. Damit haben wir es geschafft, die Verweildauer zu erhöhen und unser Mitarbeiter hatte Spaß, konnte sich kreativ ausleben, hatte ein Erfolgserlebnis und viel Lob bekommen.
Ein anderes Beispiel ist unser Lobportal. Auf die Frage, wie wir unsere Lobkultur verbessern können, haben wir ein digitales Lobportal entwickelt, über das wir innerhalb von 9 Monaten rund 450 Lob unter 15 Mitarbeitenden ausgetauscht haben. Das hebt natürlich die Stimmung im Team und fördert das Wir-Gefühl. Auch diese Idee kam aus der Belegschaft und wurde in Eigeninitiative umgesetzt.
In eurer Branche zeichnen sich disruptive Veränderungen ab. KI und Virtual Reality zum Beispiel. Große US-Konzerne treiben diese Entwicklungen voran und als Agentur mit 15 Mitarbeitenden ist es sicher eine Herausforderung, da mitzuhalten. Wie geht ihr mit Disruption um? Wie diskutiert ihr diese Herausforderung?
Gerade beim Thema Virtual Reality versuchen wir uns so aufzustellen, dass wir unsere Kunden so beraten und begleiten können, dass sie Teil der Welle werden, die sich gerade aufbaut. Insgesamt müssen wir uns immer wieder fragen, wie wir unser Geschäftsmodell in Zukunft stabil halten können. Wer weiß, vielleicht werden Websites bald von Bots programmiert. Darauf müssen wir uns vorbereiten und dafür machen wir im Managementteam und mit unseren Kolleginnen und Kollegen Workshops, um uns mit neuen Themen auseinanderzusetzen.
Vielen Dank. Es bleibt also spannend für uns alle, und ich weiß, dass ihr in einer besonders offenen Art und Weise über mögliche Disruptionen diskutieren werdet. Alles Gute für BESONDERS SEIN, eine besondere Agentur mit einem besonderen Management und einem besonderen Erfolg.
BESONDERS SEIN ist eine Branding Agentur mit Schwerpunkt strategisch, kreatives Digitalmarketing. Das Unternehmen mit Sitz in Nürnberg besteht seit mehr als 25 Jahren und hat 15 Mitarbeitende. Hauptkunden sind Industrie und Mittelstand. BESONDERS SEIN zählt seit 2021 zu den besten Arbeitgebern im Kleinen Mittelstand sowie zu Bayerns Besten Arbeitgebern. Im Jahr 2022 und 2023 konnte sich die Agentur auch unter Europas Besten Arbeitgebern platzieren.
Möchten Sie mehr wissen? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!
